Mein erster Erfolg als souveräne Führhündin …

Hey, Leute,

heut früh hab ich was erlebt, das muss ich euch erzählen! Meine Fellosen hatten heute frei, da muss ich mich immer besonders ins Zeug legen, um die beiden aus dem Bett zu kriegen 😉. Aber irgendwann hat sich Mutti doch erbarmt.

Erst waren wir auf der Hundewiese und dann gings in den Park. Dort sah ich schon von weitem Poony (im wirklichen Leben heißt der anders, aber das spielt hier keine Rolle) an der Leine mit seinem Vati, der im Gespräch mit einer Frau war. Poony hat als Auslandshund ja Glück, eine tolle Familie gefunden zu haben, die kapiert hat, dass Sozialkontakte an der Leine nicht optimal sind. Also sind Mutti und ich erst mal ganz ordentlich im Abstand von ca. 1 m an den dreien vorbei und haben freundlich gegrüßt. Aber wir Hunde kannten uns noch nicht und waren beide sehr neugierig aufeinander. Mutti konnte den andern Menschen dann überzeugen, dass Freilauf auch ne gute Idee wäre. Um die Zeit morgens unter der Woche ist eh kaum jemand im Park unterwegs und ich bin ja auch willig, mich abrufen zu lassen – zumindest meistens.

Der Poony ist ca. eineinhalb und ein ganz lieber ❤️. Aber ich sag euch, der hatte vielleicht eine Energie in sich. Kaum von der Leine, raste der los in einem Affenzahn quer über die Wiesen und Wege wie ein Verrückter. Dabei wollte ich ihn doch erst mal ganz hündisch begrüßen und schaun, wie er so drauf ist heute. Keine Chance – der ging ab, wie ne Rakete 🚀. Er konnte gar nicht mehr anhalten. Sein Vati berichtete währenddessen ganz stolz, dass der immer so viel und schnell rennt – der arme Kerl! Als souveräne Hündin war mir klar, dass hier meine Führungskompetenz gefragt ist. Ich bin also erst mal ne Weile mitgerannt, auch wenn ich das nicht so toll fand, wie der mich gejagt hat! Meine Rute hing runter, die Ohren waren flach und zurückgeklappt und ich verteilte immer wieder Abschnapper in die Luft – ganz sanft natürlich, wie es sich für eine introvertierte Hündin gehört. Schnell ist er ja schon, das muss man ihm lassen!

Es war ein echt hartes Stück Arbeit, ihn da runterzubringen. Immer wieder bin ich stehengeblieben, hab ihn aufgefordert, es mir gleich zu tun. Ich hab mich ihm in den Weg gestellt in T-Stellung, mich ganz flach auf den Boden gelegt, um zu zeigen, dass ich ihm Gut will. Soll ja keine Angst vor mir bekommen. Er tat mir schon ein bisschen Leid, wie er da immer so durch die Gegend sausen musste – is ja schon ganz schön stressig für ihn – ständig unter Hochspannung. Und die Menschen sagen dann oft: „Schau, wie schön die spielen!“ Die Meisten kapieren gar nicht, dass für uns Hund ein solch hoher Energielevel auf Dauer ganz ungesund ist und auch keinen Spaß macht.

Nach etwa 10 Minuten wurde er schließlich langsamer, blieb ab und an mal stehen und legte sich schließlich hin. Ganz stolz lief ich immer wieder auch zu Mutti, die sich ganz doll mit mir freute. Es war das erste Mal, dass sie mich hat meinen Job zu Ende bringen lassen. Meist hatte sie vorher eingegriffen, wenn sie merkte, dass mir diese Rennerei keine Freude bereitet. Aber bei Poony durfte ich mich ausleben und ich hatte Erfolg!

Als er ruhiger wurde, hab ich ihm stationäre Spiele angeboten – gemeinsam im Sand buddeln, schnüffeln, zärtliche Balgereien … und er war richtig glücklich! Seine Körpersprache wurde ganz weich und er konnte auch mal entspannt liegen und verschnaufen. Das war richtig toll! Gemeinsam haben wir dann noch mit nem Stöckchen gespielt, in einer großen Pfütze gebadet und die wichtigen Schnüffelflecken im Park inspiziert. Mutti war total begeistert von meinem Job und Poony sehr dankbar! Hoffentlich treffen wir uns bald mal wieder!

 

2 Gedanken zu „Mein erster Erfolg als souveräne Führhündin …“

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