Naturschutzgebiet Kullaberg – Schweden 2019

An der schwedischen Westküste zwischen Malmö und Göteborg liegt die Halbinsel Kullaberg. Sie ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und damit prädestiniert, um per Pedes oder dem Fahrrad erobert zu werden 😊. Auf unserer Ausflugs-Wunschliste steht sie auf jedenfalls ganz weit oben.

Blick auf den Leuchtturm

Heute sind wir allerdings gehfaul und fahren mit dem Auto direkt durch bis zum letzten Parkplatz, gleich unterhalb des Leuchtturms Kullen. Von Ruhe und Natur ist dort erst mal nix zu spüren, denn hier stehen außer uns trotz Nachsaison zahlreiche Ausflügler, mehrere Wohnmobile und zwei große Reisebusse mit weniger mobilen Fahrgästen, die gerade vom Naturum herunterkommen und schnatternd herumstehen. Na ja, das ham wir wohl so gewollt 🙈.

Leuchtturm Kullen und Naturum am äußersten Ende der Halbinsel

Wir genießen den Blick auf das blühende Heidekraut und stellen dann fest, dass das Naturum bereits geschlossen ist. Es ist nach 16 Uhr … 🙈

Blütenpracht im August

Einige ganz Wagemutige sind den schmalen Pfad zum Ende des Kaps hinabgekraxelt, von hier oben sehen sie fast aus wie Spielzeugfiguren.

Spielzeugfiguren auf den brandungsumwogten Felsen

Sehenswert ist tatsächlich der Leuchtturm und das ursprüngliche Leuchtfeuer – ein Metallkorb, der an einem Holzgalgen hängt. Dieser wurde auf Initiative des dänischen Königs installiert, um Schiffskollisionen zu vermindern – die dänische Küste ist hier nicht weit.

Leuchtfeuer damals und heute

Der Kullaberg ist Teil des Kullaleden (Weitwanderweg Kullen über 70 km), der in mehreren Etappen von Helsingborg bis Utvälinge an der Küste entlang verläuft. Dieser wiederum ist Teil des Skåneleden (Fernwanderwegenetz durch die Provinz Skåne/Schonen, 1.250 km). Somit sind den Wanderfreudigen (fast)keine Grenzen gesetzt.

Wir entscheiden uns für einen kleinen Rundweg von etwa 1,5 Stunden. Er beginnt mit herrlichem Ausblick auf die felsige Küstenlinie.

Ich kann Frauchen gerade noch davon abhalten, die steile Klippe hinunterzustürzend! Mann, was würde die nur ohne mich machen! Ganz schön gefährlich hier!

Auf gut markierten Wanderwegen durchqueren wir die im Spätsommer bereits gelbbraunen Weideflächen und erfreuen uns am Lichterspiel der tief stehenden Nachmittagssonne auf dem Wasser.

Die Schafe haben hier so gar keinen Respekt vor uns und lassen sich auch von mir nicht stören! Eine entgegenkommende Wanderin bemerkte mit Blick auf mich, Frauchen solle mich doch ableinen und dazustellen – das würde kaum auffallen! So eine Frechheit!

An einigen Stellen gibt es gesicherte Steige hinunter zu den Höhlen, die zumeist nur vom Wasser aus zugänglich sind. Uns ist heut jedoch nicht nach Abenteuer 😝

Die wenigen Bäume hier oben auf den Klippen sind total krumm und windschief. Einige wurden extra für uns zum Pausieren oder als dekorativer Foto-Rahmen zurechtgebogen 🤣

Am Ende geht es über ein Viehgatter, das so gar nicht hundefreundlich ist (wie gut, dass ich mit 12 kg recht handlich zum Drüberheben bin), durch ein kleines Wäldchen und einen Golfplatz – ja, der Weg führt tatsächlich über das gut gepflegte, heilige Green (!) – und wir kommen direkt zurück zum Parkplatz.

Blick auf das weiße Städtchen Mölle

Eine herrliche Strecke, die wirklich Lust auf mehr macht! Auf dem Heimweg lohnt sich übrigens ein Abstecher in das Örtchen Mölle, das für seine weißen Häuschen und das darüber trohnende Jugendstil-Grand-Hotel bekannt ist.

Skågen-Toast a la Maison

Mich interessieren natürlich vielmehr die kulinarischen Genüsse im Hafen-Bistro – aber davon krieg ich mal wieder gar nix ab! 😡

Die Menschen genießen derweil den Kullaberg-Apfelsaft, der direkt aus dem Naturschutzgebiet stammt.

Hafenszene in Mölle

Zum Abschluss des Tages können meine Zweibeiner nicht widerstehen, mit dem eisernen Fischer im Hafen zu blödeln – die Katze ist das offenbar gewohnt. 🤣🙈🤣