Unterwegs im Nationalpark Glaskogen/Värmland (Schweden)

Meine Menschen und ich sind echte Naturfreaks. Am liebsten sind wir da unterwegs, wo die Natur noch einigermaßen unberührt ist, man wenig Menschen trifft, wo uns morgens die Vögel wecken, das Wasser glasklar glitzert und wir Fauna und Flora in möglichst ursprünglichem Zustand genießen können. Unsere Schwedenreise führte uns 2018 deshalb unter anderen in den Nationalpark Glaskogen im Värmland.

Blick vom Wohnwagen direkt auf den See bei Sonnenaufgang
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Hundestrand an der schwedischen Ostsee

Hunde- und Pferdestrand

Wir stehen heute an der schwedischen Westküste bei Landskrona direkt an der Ostsee – 5 Fußminuten vom Hundestrand. Am frühen Abend haben wir diesen komplett für uns alleine – welch ein Spaß ⛱ 🐶 🐩 🐕 🐾

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Schweden, ich komme ….. !

An Bord der Tom Sawyer (TT-Line)

Kaum sind wir eine Woche unterwegs, setzen wir auch schon über die Ostsee über 🤣. Meine Menschen lieben es eben entspannt und gemütlich zu reisen.

Dieses Jahr habe ich richtig Glück. Wir konnten auch ohne Reservierung einen supertollen Hundeplatz für mich finden – geschützt vom Trubel und sogar mit Ausblick aufs Wasser! So lässt sich prima reisen!

Natürlicher Zeckenschutz im Alltag – ein Erfahrungsbericht

Zum Thema Zeckenschutz gibt es 1.000 Meinungen und Erfahrungen. Im Prinzip lassen sich diese grob in zwei Gruppen einteilen:

  1. „Alles, nur keine Chemie„ oder
  2. „Hauptsache zeckenfrei“

Zu welcher Kategorie zählt Ihr? Ich bin absolut kein Fan von unnötigen Chemiekeulen, zumal mein Pudelmix recht empfindlich reagiert. Es gibt für mich aber gleich mehrere gute Gründe für Punkt zwei.

Klein, aber gemein 🥵
  • Mit meinem Mann habe ich die Vereinbarung, dass der Hund einziehen kann, solange er keine Zecken reinträgt. Diesen Deal will ich auf jeden Fall einhalten und er ist auch in meinem Interesse.
  • Da ich mit Paula auch in der Schule arbeite, ist eine erfolgreiche Parasitenprophylaxe unabdingbar. Die Einhaltung der Hygienestandards ist für mich eine Selbstverständlichkeit und Basis meiner Arbeit. So sehr ich meinen Hund liebe, die Gesundheit des Menschen geht für mich vor!
  • Neben Borreliose (die bei Hunden eher selten vorkommt), übertragen Zecken. vermehrt auch Mittelmeerkrankheiten, die z.T. tödlich oder mit schwerwiegenden Folgeschäden verlaufen. Diese stellen eine deutlich größere Gefahr für Hunde dar, als ein guter Zeckenschutz.
  • Mein Hund ist ein echter Zeckenmagnet und wir leben in einer Risikoregion mit extrem hohem Zeckenaufkommen. Ohne Prophylaxe sammle ich täglich bis zu 20 dieser Biester von ihr ab! No way!
  • Mein Hund begleitet mich durch den Alltag und wir verbringen sehr viel Zeit miteinander. Rein pragmatisch sehe ich mich nicht imstande, mich vor und nach jedem Verlassen des Hauses um diese Biester zu kümmern.

Somit war klar, dass eine zuverlässige und wirksame Lösung gefunden werden musste, die für Mensch und Hund einigermaßen sicher ist. Wir starteten also unsere persönliche Versuchsreihe zur Zeckenprophylaxe 😜

Auf Anraten unseres Tierarztes verwendete ich in Paulas erstem Lebensjahr Bravecto, eine Tablette, die mehrere Monate wirkt und mit der er seit Jahren sehr gute Erfahrungen macht. Er hatte bei über 900 Patienten bislang keinerlei Probleme. Die Wirkung war tatsächlich sensationell: Wir hatten mit einer einmaligen Gabe einen zecken-, floh- und ungezieferfreien Sommer. Was ist da drin? Klar, reine Chemie, ein Nervengift, dass der Hund oral aufnimmt. Sie hat es sehr gut vertragen, allerdings stimmten mich zahlreiche Berichte von dramatischen Nebenwirkungen bei längerer Anwendungsdauer nachdenklich ….

Im zweiten Sommer probierten wir das Zeckenhalsband von Seresto aus. Laut meinem Tierarzt sei der Wirkstoff (natürlich auch giftig) in den Kunststoff eingearbeitet und wird nur bei dauerhaftem Körperkontakt abgegeben – somit auf den Hund und nicht den Menschen. Es sieht zwar nicht schön aus, riecht jedoch nicht und kann im Einsatz auch abgenommen werden. Wir hatten damit einen zweiten ungeziefer- und zeckenfreien Sommer.

Eine neue Tierärztin wies mich letztes Frühjahr darauf hin, dass das Seresto-Halsband repellierend wirkt, d.h. der Wirkstoff quasi als Wolke über dem Hund liegt. Somit geht dieser bei Hundekontakt auch auf den Menschen über. Zwar sei die geringe Dosierung für gesunde Erwachsene nicht gefährlich, immunanfällige, allergische oder chronisch Kranke könnten dennoch darauf reagieren. Mir kam sofort meine Nachbarin in den Sinn, die unter Polyneuropathie litt und häufig mit Paula Kontakt hat. Was ist mit immunschwachen Kindern im Einsatz? Auch die Tatsache, dass mein Hund oft mit uns kontaktliegt, beunruhigte mich zunehmend. Es musste somit eine neue Lösung her!

Einreibungen mit Kokosöl, diverse Futterzusätze oder auch die beliebte Bernsteinkette blieben bei uns leider völlig ohne Wirkung. Ich war ratlos!

Per Zufall las ich in einem DIY-Blog (https://www.smillaswohngefuehl.com) von einem Rezept für selbstgemachte Zeckenschutzleckerli. Obwohl ich wenig Hoffnung auf Erfolg hatte, wollte ich in dieser Sache nichts unversucht lassen!

Unser Erfolgsrezept 🎉

Die erste Marge sah schon mal sehr schön aus und Paula liebte sie! Jeden Tag gab‘s zum Frühstück ab sofort einen der Zeckenkekse. Die ersten Tage fand ich noch das eine oder andere dieser Krabbelbiester im Fell, es gab jedoch keinen einzigen Biss! Allen Unkenrufen und Zweifeln zum Trotz ist mein Hund seit über einem Monat zeckenfrei! Ich bin absolut begeistert!

Wir haben das Ursprungsrezept noch um Schwarzkümmelöl erweitert und sind nun rundum zufrieden: keine Gifte, gesunde Zutaten, praktikable Anwendung und recht einfache und schnelle Zubereitung! Sogar auf unserer Campingtour ist nun immer eine Dose Zeckenkekse mit dabei! Der einzige Nachteil: Sie müssen kühl (unter 15 Grad) gelagert werden.

Hier das Rezept:

Zutaten: 200 g Bio-Kokosöl, 60 g Bierhefeflocken, einige Tropfen Schwarzkümmelöl

Zubereitung: Das Kokosöl erwärmen bis es flüssig ist, die Bierhefe und das Schwarzkümmelöl einrühren und gut durchmischen – am besten 5 min. mit dem Handmixer. Die Masse dann in Silikonbackformen füllen. Das klappt bei uns am besten mit einem Kaffeelöffel und anschließend die überstehende Masse mit einem Teigschaber entfernen, damit die Kekse nicht zusammenkleben.

Wir nutzen die Pfötchenformen (halb gefüllt) oder die etwas kleineren Knochenformen. Das ganze kommt dann ins Gefrierfach. Im Froster setzt sich die Bierhefe ab und es entsteht die Zweifarbigkeit. Nach 2-3 Stunden sind die Kekse fertig und können einfach aus der Form gedrückt werden. Im Glas oder einer Dose im Kühlschrank sollen sie sich angeblich mehrere Monate halten. Dazu habe ich noch keine Erfahrungswerte.

Silikon-Backformen Pfoten und Knochen

Menge/Dosierung: Die angegebene Menge reicht für ca. 3 Knochenmatten und eine Pfotenmatte. Ein solcher Keks täglich ist für meine 12-kg-Hund ausreichend. Bei 20-kg-Hunden würde ich zwei Knochen oder ein ganz gefülltes Pfötchen pro Tag füttern.

Achtung: Manche Hunde reagieren auf zu viel Kokosöl mit Durchfall – also besser mit einer geringen Dosis starten und langsam steigern, falls keine Wirkung eintritt.

Mein Tipp: Am besten die Matten vor dem Befüllen auf ein dünnes Tablett stellen, das mit in den Froster wandert. So gibts am wenigsten Kleckerei! 🙈

Nun bin ich natürlich sehr gespannt auf Euer Feedback, ob das bei Euren Hunden auch so wunderbar funktioniert! 🥰

Hundebegegnungen – „Sie hört halt nicht!“

Ein wundervoller, naturbelassener Campingplatz in Sachsen-Anhalt mit riesigem Hundestrand am Badesee. Es ist nicht viel los, auf der riesigen Campingwiese stehen etwa 10 Camper, davon fast alle mit Hunden. Die Stimmung ist entspannt, die Rezeption weit weg. Gleich vorne rechts eine Gruppe mit diversen Zelten und Fahrzeugen inkl. buntem Partyzelt, Bierbänken, es erinnert im Aufbau etwas an eine kleine Wagenburg oder einen Wanderzirkus.

Zwischen den Autos steht dort eine gestromte Doggenmix-Hündin ohne Leine und Halsband und beobachtet aufmerksam unsere Ankunft. Keiner der Bewohner nimmt davon Notiz. Frauchen und ich (angeleint) laufen in ca. 30 Meter (!) Abstand quer über die Wiese vorbei.

Es kommt, wie es kommen muss … die Hündin startet durch und steuert mit hohem Tempo und gesenktem Kopf direkt auf uns zu. Sie wirkt nicht sonderlich aggressiv, sondern eher ungestüm-interessiert und hat offenbar von höflicher Annäherung auf hündische Art (langsam, dem Gegenüber Zeit lassen, Blick abwenden, Bogen laufen) noch nichts gehört.

Frauchens halbherziger Versuch, sie zu blocken, verpufft bereits im Ansatz. Sie macht meine Leine los, damit ich ungestörter kommunizieren kann. Mein fester direkter Blick lässt die große Hündin bereits abbremsen, wir beschnuppern uns vorsichtig, drehen uns im Kreis. Ich habe kein großes Interesse, sie ist etwa in meinem Alter und offenbar führungslos -mindestens doppelt so groß und mein dreifaches Gewicht. Mit hängender Rute und abgewendetem Blick verdecke ich meine Analregion und versuche, mich langsam zu entfernen.

Dieser Interessenkonflikt scheint die Hündin zu überfordern, zumal sie noch immer ohne Unterstützung ihrer Menschen auskommen muss. Sie beginnt, mit mir herumzualbern (fiddle about). Ich merke, dass wir beide nicht auf Eskalation aus sind und so hopse ich Höflich ein wenig mit. Dabei bleibe ich im unmittelbaren Umfeld von Frauchen und versuche, die Energie des Gegenübers möglichst zu senken. Sie lässt sich soweit sie kann darauf ein. 👍🏻 Alles klar!

Nach einigen Minuten kommt ein junger Mann zu uns herübergeschlurft, offenbar der Halter. Sein vorheriges Rufen verhallte ungehört. „Geht das in Ordnung mit den beiden?“, fragt er Frauchen und deutet auf unsere Interaktion. „Na ja“, meint diese, „mein Hund findet das nicht so toll! Sie braucht eigentlich keinen Kontakt zu fremden Hunden!“ Er schnappt sich daraufhin seinen Hund und zieht von dannen. „Komm mit, die möchte ihre Ruhe!“, höre ich ihn noch sagen. Chapeau!

Zwei Stunden spielen Frauchen und ich auf der Wiese Fußball. Innerhalb von Sekunden steht die Dogge erneut bei uns – lief offenbar unangeleint in der Wagenburg herum. Das geht nun doch zu weit – mein Rudel, mein Ball, mein Spiel! Da hört jetzt die Höflichkeit auf. Bevor Frauchen reagieren kann, spritze ich auf sie zu, bremse sie ein und schnappe sie kurz an der Schulter ab: „Schleich dich!“ Sie dreht sofort ab, startet allerdings einen zweiten Versuch von der anderen Seite. Das gleiche Spiel nochmal von vorn, diesmal mit Unterstützung von Frauchen, die sie ebenfalls blockt. Super Teamarbeit! Die Hündin ist schwer beeindruckt, klemmt die Rute bis zum Bauch, der Rücken ist gekrümmt. Mit gesenktem Kopf und nach hinten geklappten Ohren entfernt sie sich zügig von unserem Stellplatz. Stur oder schwer von Kappee ist sie schon mal nicht 😂

Der Besitzer ist diesmal wesentlich schneller zur Stelle und hat die Szene beobachtet. Frauchen lobt seine Hündin, weil diese sofort kapiert hat, dass das nicht geht und uns sofort ihren Respekt zollt. „Ja“, meint der junge Mann, „das macht sie wirklich gut! Aber sie hört halt nicht!“ 🙈 Mit diesen Worten trollt er sich hinter seinem Hund hinterher, der längst kleinlaut zwischen den Zelten verschwunden war.

Was soll man dazu sagen? Ein junger Hund, der klare Ansagen nicht nur sofort versteht, sondern auch sofort befolgt, soll nicht hören können? Oder liegt der Ball beim Halter, der sich nicht klar ausdrücken kann, bzw. sich nicht die Mühe macht, mit seinem Hund zu arbeiten? Sehr schade! Das Gehör und der Verstand der Hündin sind jedenfalls funktionstüchtig!

Ich rette todesmutig unseren Urlaub!

Meine Zweibeiner sind seit Tagen gut drauf, obwohl sie unfassbar beschäftigt sind. Kisten und Taschen werden gepackt, eingekauft und die Wohnung poliert. Ob da wohl wieder ein Fest ansteht?

Wenn es den beiden zu gut geht, dann muss ich wieder für irgendeinen Blödsinn herhalten … ja, ja, mit mir kann man’s ja machen 😜

Piraten-Queen

Heut früh wurde der ganze Kram dann ins Auto gequetscht. Das kenn ich schon, dann geht es in Urlaub! Da gab’s für mich kein Halten mehr! Ich bezog umgehend meinen Platz im Hof und lies die Karre keine Sekunde mehr aus den Augen! Nicht dass ich noch die Abfahrt verpasse!

Selbst als der Briefträger kam (ich war grad allein im Hof) und den Hausflur betrat, hat mich das nicht die Bohne interessiert – obwohl ich das sonst immer lautstark melde! Soll der ruhig ins Haus gehen: „Our car is my castle!“ Frauchen war total erstaunt, dass ich so ruhig blieb, und unterhielt sich noch freundlich mit dem Postmann darüber. Als der wieder in den Hof trat und auch noch einen Schritt auf mein Auto zu machte, war mir sofort klar, was hier läuft: die Kofferraumklappe war offen und genau da stand die Kiste mit meinem Hundefutter! Ich machte einen großen Satz nach vorne, sprang ihn an, stellte beide Vorderpfoten auf seinen wohlgenährten Bierbauch und blaffte so laut ich konnte: „Stopp! Keinen Schritt weiter! Das Auto und das Futter gehören mir und meinem Rudel! Finger weg!“

Das hättet Ihr sehen sollen! Der hat kein Mucks mehr gemacht, ist sofort stehen geblieben und hat aufgehört zu Pfeifen (das ist übrigens sein Markenzeichen)! Mit meinen 45 cm und 12 Kilo Kampfgewicht hab ich den erwachsenen Kerl von mindestens 80 kg gestoppt! 🥳 Ich war stolz wie Oskar! Der bevorstehende Urlaub war gerettet!

Campingurlaub ist total cool! 😎

Mein Rudel war da allerdings ganz anderer Ansicht! Der Postbote war total verdutzt und absolutly not amused. Für mich gab es mächtig Ärger von Frauchen, ich wurde umgehend ins Auto gepackt und dort gesichert! Währenddessen entschuldigte sich Herrchen kleinlaut und wortreich bei dem Mann. Ich glaub, die haben überhaupt nicht kapiert, wie gefährlich die Situation war – da musste doch einer was unternehmen! Meine Menschen haben da offenbar überhaupt keinerlei Gespür für! Dabei war ich so tapfer!

Anmerkung von Frauchen

Das war die klassische Das-hat-sie-ja-noch-nie-gemacht-Situation! Im Rückblick wurde uns klar, wie wir das hätten vermeiden können! Paula ist einerseits sozial aber auch sehr stark ressourcen-motiviert. Als Hunde-Persönlichkeit mit angeborener Führungskompetenz achtet sie stets auf Außenreize und hat die Sicherheit der Gruppe im Fokus. In dieser Situation hatten wir sie allein gelassen, waren mit Ein- und Ausräumen beschäftigt und haben den Raum um das Auto nicht aktiv verwaltet. Wir hatten sie in Flur und Hof laufen lassen, daher betrachtete sie es als ihre Aufgabe, die Ressource Auto zu sichern! Ganz schön blöd von uns 🙈!

Was hätten wir anders machen können? Aus Paulas Sicht hatten wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf dem Wohl der Gruppe und deren wichtigen Ressourcen (Auto, Futter, etc.). Wir haben die Führung nicht übergenommen, also musste sie handeln – auch wenn das nicht gerade ihre Kernkompetenz ist! Zum Glück ist sie ein introvertierter Hund, der in solch einer Situation keinerlei Verletzungsabsicht hat, so dass außer einem Schreck in den Gliedern nichts weiter passiert ist!

Hätten wir ihr im Hof oder auch am Auto einen festen Platz oder Raum zugewiesen, wäre für sie klar gewesen, dass wir diesen Raum aktiv einnehmen und verwalten und somit auch darauf achten, das alles in Ordnung ist und kein Fremder eindringt. Sie hätte es dann vermutlich bei einem Knurren belassen, um uns zu signalisieren, dass aus ihrer Sicht Gefahr droht. Die Entscheidung, ob eine Handlung erforderlich ist oder nicht, hätte sie dann vertrauensvoll abgeben können …. Dieser kleine Hund hat uns wieder was gelehrt! Danke dafür!

Fun-Agility mit Aussiedoodle

Seit etwas über 1,5 Jahren gehen wir – mehr oder weniger regelmäßig zum Agility-Training. Was zunächst nur als ein weiteres Element zur Bindungsarbeit und der Kommunikation auf Distanz gedacht war, mutiert langsam zur gemeinsamen Leidenschaft. 🥰🎉🥰 Ich bin megastolz und total überrascht, was wir inzwischen erreicht haben! Und Paula macht das soooo klasse! Wir haben beide einen riesigen Spaß dabei!

Schuljahresende 2018/19 für den Lesehund

Ende Juli, 34 Grad im Schatten, es ist der (vor-) letzte Schultag nun endlich auch in Bayern! Wir sind heute zum letzten Mal bei unseren erstklassigen Lesekindern – obwohl es streng genommen viel zu heiß zum Arbeiten ist! 

Alle haben in den letzten Monaten soo große Fortschritte gemacht und v.a. die Freude am Lesen entdeckt …
… und sie wollen sich natürlich alle von mir verabschieden!

Aufgrund der Hitze gibt es heute nur ganz kurze Leseeinheiten, damit ich bei den Temperaturen nicht allzu lange im Einsatz bin. Frisches Wasser steht besonders viel bereit und statt auf der Kuscheldecke liege ich lieber auf dem kühlen Boden! Heute haben wir nicht nur für meine Lesekinder, sondern für alle Erstklässer (34 Kinder in zwei Klassen) eine Überraschung im Gepäck!

Frauchen und ich besuchen die Kinder in ihren Klassenzimmern und ich bringe meine eigene Schultasche mit! Das haben wir gestern Abend extra nochmal geübt! Trotzdem ist das in der neuen Umgebung ganz schön aufregend – die Kinder müssen mucksmäuschenstill sein und auf ihren Plätzen bleiben, um mich nicht abzulenken…. und dann klappt das auch!

Lesehund Paula mit Schultasche

Die Tasche ist gefüllt mit selbstgebastelten Lesehund-Lesezeichen mit meinem Foto und einem aufmunternden Sprüchlein. Alle Kinder bekommen ein Leckerli, dürfen mich nacheinander rufen, mir dieses füttern und sich ein Lesezeichen mit nach Hause nehmen. Das war für mich eine Premiere, da ich mich erstmals frei im Klassenzimmer bewegt habe und zu jedem Kind einzeln hinlaufen sollte …. viele hatte ich im Schulhaus schon mal gesehen, aber natürlich waren die irgendwie fremd … und da standen so viele Dinge rum, die ich nicht kannte: Schultaschen, Mülleimer, Regale … und zwischen all den Kindern, Stühlen und Tischen durch war es auch ganz schön eng! Wenn ich gezögert habe (z.B. unter einem Tisch durch – da waren so viele fremde Kinderbeine), hat mich Frauchen natürlich gleich unterstützt und mir alternative Wege aufgezeigt. Aber ich hab natürlich ganz schnell kapiert, dass sich das futtertechnisch auch lohnt! So macht auch mir Schule Spaß ☺️

Lesehund-Lesezeichen zum Erhalt der Lesemotivation in den Ferien

Die Freude bei den Kindern ist riesengroß und einige lesen stolz vor, was auf ihren Lesezeichen steht – sogar mein afghanisches Lesekind traut sich vor der ganzen Klasse. Darüber freu ich mich ganz besonders! Und wir müssen allen fest versprechen, dass wir nach den Ferien ganz bestimmt wiederkommen! Vielleicht schreibt mir ja der eine oder die andere eine Postkarte aus dem Urlaub und erzählt, welche Bücher er/sie gelesen hat?

Im Anschluss radeln wir beide direkt zum See zum Abkühlen 😊 Das sind zum Glück nur ein paar hundert Meter. Nach dem ganzen Trubel und der Aufregung – die Kinder sind heute auch aufgeregt – tun die Weite, Ruhe, Natur und Bewegung total gut! Um die Mittagszeit ist hier (noch) kaum was los. Ich flitze ausgelassen über die ganze Wiese, apportiere begeistert meinen Ball und räkel mich auf dem Rücken. Baden und Schwimmen mit Frauchen zusammen ist immer besonders toll!

Mit diesen Bildern verabschiedet sich das Starnberger Lesehund-Team …
… in die Sommerferien und wünscht allen großen und kleinen Leseratten
einen tollen Sommer und viele schöne Geschichten!

Wasserspaß – unterwegs im, am und auf dem Main (Teil 1)

Schon seit Wochen fieberten Frauchen und ich unserer nächsten Hundstour in Unterfranken entgegen! Wir sind bereits das dritte Mal dabei und zählen somit zu den Wiederholungstätern 🤣🙈🤣

Diesmal drehte sich das Wochenende rund um das Thema Wasser! Neben den wundervoll abwechslungsreichen (und auch kulinarisch reizvollen) Wanderungen rund um die Volkacher Mainschleife stand diesmal als Highlight eine Paddeltour auf dem Altmain auf dem Programm. Wir sind bereits erfahrene Hunde-Kanuten (hier ein Video von einer unserer Touren in Schweden: https://m.youtube.com/watch?v=YOzzpe7rFFw) und deshalb hatte das Team von Claudia Hahn uns eingeladen, sie etwas zu unterstützen, damit der „Betreuungsschlüssel“ stimmt, alle gut zurecht kommen und Spaß haben. 

Hier erklärt Claudia vorab noch ein paar Grundregeln, damit wir und unsere Umwelt keinen Stress haben.

Freitag nachmittag ging es los mit einer halbtägigen Kennenlerntour für die Gruppe. Diesmal waren 5 Zweibeiner und 5 Vierbeiner mit dabei, lustigerweise passten wir Hunde nicht nur farblich ausgesprochen gut zueinander – vorwiegend in schwarz-weiß.

Der wiesenbewachsene Weg führte unbeschattet zunächst ein Stück entlang des Ufers und wir Hunde durften gleich mal das Wasser antesten.

Die beiden Bordermädels konnten es kaum abwarten ins Wasser zu springen – total verrückt auf das kühle Nass 🤪
Auch Gina und Joshi genossen die Abkühlung.
Ich war erst mal bissl vorsichtig und schaute mir das wilde Treiben zunächst aus sicherer Entfernung an.

Danach ging es entlang einer frisch gemähten Wiese und da war ich dann ganz in meinem Element – sausen, flitzen, kugeln bis der Arzt kommt!

Kurz darauf begann der sogenannte Dschungelpfad – und genau so muss man ihn sich auch vorstellen: urwüchsig, schmal, abwechslungsreich und glücklicherweise sehr schattig mit vielen Badestellen für Hund und Mensch. 

Auf schmalen Trampelpfaden durch hohes Gras mit vielen Brennesseln
Hunde im Gänsemarsch
Kletterspaß und …
immer wieder kleine Badestellen!
Am Ende des Dschungelpfades stieg der Weg ziemlich an …
… wurde breiter …

Wie man schnell sieht, waren wir Hunde alle völlig relaxed miteinander und bildeten schon am ersten Tag eine äußerst harmonische Truppe! Unsere Tour führte uns weiter bergan über den Quittenlehrpfad und Claudia erzählte uns viel über die regionale Natur und Kultur.

Ideal für ein Gruppenfoto 🥰

Der Rückweg führte uns über naturbelassene Wiesenflecken mit unglaublich vielen Schmetterlingen und anderem heimischen Sumsegetier ….

Hinab ins Tal ging es auf idyllischen Wegen mit immer wieder tollen Ausblicken auf die umliegende Landschaft.

Am Ende der Wanderung (11 km) erwartete uns ein schattiges Plätzchen in einem der vielen fränkischen Biergärten zum Ausruhen, Erfrischen und Stärken. Dort stieß auch Claudias Mann Roland mit Hundeoma Polly zu uns, für die die heutige Strecke zu lang gewesen wäre. Das war schon mal ein super Auftakt!

Cockerdame Polly, 14 Jahre

Fortsetzung folgt ….

Treibball – der neue Trendsport?

Wir sind beide grundsätzlich sehr neugierig und schauen uns gern immer mal verschiedenes Hundeaktivitäten und -Beschäftigungen an. Über Treibball hatte Frauchen hier und da mal einen Artikel gelesen. Wir wollten herausfinden, was das eigentlich ist, wie genau dieser Trendsport funktioniert und ob uns das Freude macht. Die Videos von Anja Jakob und ihren Border-Buben (bei diversen Turnieren) sahen jedenfalls nach viel Spaß und Action aus! Und dafür bin ich ja immer zu haben!

Anja Jakob mit ihren vier Border-Buben: Malouk, Merlin, Milino und Malibu
Für Treibball braucht man viele bunte Materialien – da kommt Farbe in Training!

Grundkommandos – die Basics für Einsteiger

Zunächst belegten wir einen viertägigen (kostenlosen) Online-Schnupperkurs bei Anja. Schritt für Schritt erarbeiteten wir uns dabei die essentiellen Grundkommandos „Touch“, „Stups“, „Warte“ und „Schieb“. Das erste Etappen-Ziel bestand darin, auf Kommando (und erst dann!) mit der Nase einen Gegenstand von einem Karton herunter zu stupsen („Stups“): einen Plastikbecher, einen Schaumstoffwürfel, ein kleines Zugspielzeug auf Rollen und schließlich einen kleinen Ball. Sobald ich mehrmals hintereinander Stupsen muss, heißt das Kommando schon „Schieb“.

Das Grundkommando „Stups“ – von einem Hocker, Karton oder einer Trittstufe. Wie Ihr seht, fällt es mir echt schwer, die Flossen aus dem Spiel zu lassen 🙈

Im nächsten Schritt schob ich eine Tür zu – da musste ich mehrmals und deutlich kräftiger drücken mit meinem zarten Näschen („Schieb“). Nach vier Tagen schaffte ich es tatsächlich, einen kleinen Gymnastikball über ein paar Zentimeter zu Frauchen hinzuschieben. Für mich als Pudelmix und begabte „Pfötlerin“ war es superschwer, dabei meine Pfoten aus dem Spiel zu lassen und nur mit Nase oder Brust zu arbeiten. Ich war zwar mit Eifer dabei – schließlich gabs dabei jede Menge Leckerli und Frauchens Lob zu gewinnen – aber so richtig spaßig fand ich das an sich noch nicht … Wo blieb eigentlich das Tempo und die Action, die man mir versprochen hatte?

Immer diese  Impulskontrolle und Warterei 🙁

Treibball-Workshop – ein zweiter Anlauf

Über Winter ruhten unsere die Treibball-Übungen, es fehlte ein wenig an Motivation. Als Anja im Frühjahr 2019 einen Tages-Workshop Treibball in der Nähe von München (Hundeschule Happy Hand) anbot, war das ein willkommener Anlass, das Training wieder aufzunehmen. Der Materialhaufen am Eingang und der große Platz sahen ja schon sehr vielversprechend aus! Zur Sicherheit hatte ich meinen Kumpel Baloo mitgenommen – so hätte ich für den Notfall Unterstützung, um den Laden bissl aufzumischen 😂.

Kreatives Treibball-Training ist materialintensiv.
Anja erklärt den Ablauf und zeigt tolle Ergänzungsmöglichkeiten auf.

Die Gruppe war sehr bunt gemischt, vom blutigen Anfänger bis zum leidenschaftlichen Treibball-Freak mit Spezialthemen – alle Kompetenzstufen waren vertreten. Baloo und ich waren in einem guten Mittelfeld. Zu den bereits bekannten Grundkommandos kamen nun weitere Basics hinzu: Anker, Target (oder Touch) und das Umrunden von Gegenständen.

Die Ankerposition – gegenüber dem Hundeführer hinter einem Gegenstand stehen oder sitzen
Target – mit zwei Pfoten auf einem Platz ruhig (!) stehen bleiben: erst auf dem Hocker, später auf einer Targetscheibe.
„Rum“ oder „Round“ oder „Circle“ – Umkreisen eines Gegenstandes
Und immer wieder Impulskontrolle mit „Warte“ – das war echt hart!

Das Umrunden von Gegenständen in beiden Richtungen, das Ansteuern einer bestimmten Targetscheibe und das Einnehmen der Ankerposition hinter einer Tonne oder einem Ball gefiel mir schon seeehr gut. Da konnte ich in Bewegung sein und zeigen, wie reaktionsschnell ich bin – zumindest wenn ich will! Außerdem bekam das Training so sehr viel mehr Abwechslung, da wir die unterschiedlichen Übungen und Aufgaben immer wieder anders kombinierten und abwechselten. Das war so ganz nach unserem Geschmack!

Training mit Bällen in verschiedenen Größen und Farben

Nach der Mittagspause ging es endlich an die Bälle! Das Lenken dieser riesigen Dinger ist nochmal eine eigene Disziplin, deshalb wird mit einer Begrenzung in Form einer Gasse begonnen. Seht selbst, wieviel Spaß das macht!

Warten in der Ankerposition – Frauchen steht am anderen Ende und gibt das Ziel vor.
Auf „Schieb!“ gehts los!
Na los, du störrisches Teil, nu mach schon voran!
Geschafft! Boah, was bin ich stolz!

Jeder Hund hat so seine eigene Treibtechnik – mit der Nase, mit der Brust, mit der Stirn, etc…. ich bin da erst mal noch ganz vorsichtig! Mein Kumpel Baloo hingegen hat sich als echter Ballrambo geoutet und schubste das Teil mit einem Schwung gleich fast nen Meter weit! 🙈 Aber der ist ja auch ein ganzes Stück größer und stärker als ich!

Baloo, der Ballprofi

Es hat uns wirklich unglaublich viel Spaß gemacht mit all den vielen bunten Materialien zu arbeiten! Wer also die Mühen der Basisarbeit nicht scheut und ein abwechslungsreiches Training schätzt, dem kann ich Treibball wirklich wärmstens empfehlen! Man kann es sogar im Winter auf Schnee spielen und wunderbar mir Longieren, Agility oder Tricktraining verbinden. Hier ein paar Eindrücke vom Training der Fortgeschrittenen.

Das sieht schon sehr professionell aus. Mein Doppelgänger war ein deutlich erfahrenerer Treibballer 😉
Hürdenlauf mit Gasse, die zusätzliche Barrieren beinhaltet. Im Hintergrund eine Gasse mit Kurve, zum Lenken üben.
Die Kollegin hier braucht keine Gasse mehr, sondern steuert den Ball eigenständig zu ihrem Frauchen.
Auch mit Artistik lässt sich Treibballtraining verbinden 😍
Der Abschluss eines tollen, abwechslungs- und lehrreichen Tages – wie man erkennt, gibt es keinerlei Beschränkungen hinsichtlich Größe, Alter, Rasse oder Fitnesslevel der Teilnehmenden!

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass wir kreatives Treibball gemacht haben. Beim klassischen Treibball auf Turnierebene geht es darum, dass der Hund 8 Bälle innerhalb kurzer Zeit über eine bestimmte Distanz in ein Tor treibt. Der Hundeführer steht im Ziel und gibt verbale und körpersprachliche Anweisungen und feuert ihn natürlich kräftig an! Das Eine schließt jedoch das Andere keinesfalls aus! Anja hat ein schönes Video gemacht, das die große Vielfalt von Treibball und die unterschiedlichen Vorteile für das Team zusammenfasst. Na wenn das keine Lust macht! Was meint Ihr?