Vom Alpenvorland bis zur OstSEE
Mit meinem Rudel bin ich in Oberbayern zuhause â genauer gesagt im FĂŒnf-SEEn-Land. Zum Starnberger SEE, AmmerSEE, Wesslinger SEE, PilsenSEE oder WörthSEE ist es nicht weit und drumherum gibtâs noch ganz viele andere schöne SEEn, zum Wandern und Baden. Das gefĂ€llt mir supergut â wo ich doch so âne Wasseratte bin.
Im Sommer ist es allerdings schwierig, ein PlĂ€tzchen zu finden, wo man als Hund geduldet wird: in fast allen Badegebieten herrscht Hundeverbot. Find ich total kacke â ich belĂ€stige niemanden, mach keinen Krach oder Dreck und will einfach nur mit meinen Menschen gemeinsam am Wasser sein, ab und an bisslâ plantschen und sonst im Schatten dösen und die Gegend beobachten.
In diesem Sommer hab ich mich mit meinem Rudel auf den Weg gemacht â quasi auf zu neuen SEE-Ufern. Wohnwagen-Camping findâ ich total klasse, denn ich darf den ganzen Tag im Freien (oder im Auto đ) mit meinen Menschen zusammen sein â o.k., unser KĂ€tzchen Yuki haben wir daheim gelassen, die findet Reisen irgendwie nicht so prickelnd đ. Sie ist aber bei âTante Frauchenâ bestens versorgt!

Die erste Nacht verbrachten wir am FichtelSEE (www.camping-fichtelsee.de) â dazu hab ich Euch schon einen ausfĂŒhrlichen Beitrag gepostet (On the road again …). Hier waren wir schon öfters, weil es wirklich sehr hundefreundlich und zugleich ruhig und idyllisch ist. Der Campingplatz liegt im Wald und man lĂ€uft nur wenige Minuten zum SEE. Hunde dĂŒrfen fast ĂŒberall ins Wasser.

Mit der Leinenpflicht im Erholungsgebiet komm ich prima klar, denn so werdâ ich nicht ĂŒberall und stĂ€ndig von Kollegen belĂ€stigt. Gerade jetzt, wo ich lĂ€ufig bin, ist das super! TatsĂ€chlich halten sich zwar nicht alle an die Leinenpflicht, aber sobald man sich nĂ€hert, wird angeleint und freundlich gegrĂŒĂt, völlig ohne Groll oder Zwangskontakt â da könnten sich viele wirklich eine Scheibe abschneiden! Wer auĂer der obligatorischen Runde um den SEE noch lĂ€ngere Strecken laufen will, findet ein groĂes Angebot an Wanderwegen und Touren. Morgens kommt der BĂ€cker mit frischen Semmeln und eine Hundedusche ist auch vorhanden. Was will das Hundeherz mehr?
Am zweiten Tag ging es weiter âŠ.. bis nach Sachsen-Anhalt. Und â was soll ich Euch sagen â auch dort fanden wir eine wunderbare Ecke, das Erholungsgebiet am MondSEE (www.erholungspark-mondsee.de) in der NĂ€he von WeiĂenfels (etwa 30 min. sĂŒdlich von Leipzig).

Unser Wohnwagen stand nur wenige Meter vom riesigen Hundestrand entfernt â und dieser hatte seinen Namen wahrlich verdient! GroĂe Wiesen zum Sausen, ein Sandstrand zum Buddeln, flache Ufer ohne Steine zum Plantschen und Apportieren, wunderbar temperiertes Wasser und kaum Betrieb – HundeglĂŒck pur! Ich zeig euch hier ein paar Fotos und hatte – wie ihr auf dem Video sehen könnt – einen riesigen SpaĂ dort! Am ersten Abend waren zwar viele (unkastrierte) RĂŒden dort, aber die wurden ganz vorbildlich angeleint, als Frauchen darum bat! Morgens hatte ich GlĂŒck, dass wir ganz alleine am Wasser waren und spĂ€ter noch ein total nettes Airedale-MĂ€dchen von 5 Monaten vorbeikam, mit dem ich wunderbar spielen konnte! Diesem Campingplatz gebâ ich aus Hundesicht absolute Höchstnote! đ
Meine Menschen waren nicht ganz so zufrieden, weil der Weg zu den SanitĂ€ranlagen recht weit war â aber das lĂ€sst sich fĂŒr 3 Tage auch mal verschmerzen â zumal wir mit dem Wohnwagen auch recht autark sind.

Wir machten auch einen Ausflug nach Naumburg an der Saale â dort gab es zwar keinen SEE, aber irgendwas mit Welt und Erbe und Dom, das hab ich nicht ganz kapiert. Na ja, die Stadt war ganz o.k. und gutes Eis gabâs auch. WĂ€hrend meine Felllosen in der groĂe Kirche waren, durfte ich mit Frauchens Freundin bissl bummeln gehen. Na, ja, wenn es sie glĂŒcklich machtâŠ.. dann gönnâ ich ihnen das mal đ. Abends durfte ich wieder zurĂŒck an den MondSEE.
Nach drei Tagen packten wir zusammen â am Wochenende wurde es nĂ€mlich voller und war dann nicht mehr ganz so idyllisch â und fuhren weiter gen Norden zur Mecklenburger SEEnplatte. Direkt am Ufer des Plauer SEEs landeten wir im Naturcamping Malchow  in einem schattigen Kiefernwald (www.campingtour-mv.de).

Von unserem Wohnwagen lief man nur wenige Minuten zu einer tollen Hundebadestelle. Obwohl viel Betrieb war, genossen wir einen herrlich entspannten Tag auf dem Campingplatz und lauschten den ganzen Tag den Vögeln.

Abends begegneten wir sogar einer Ricke mit ihrem Kitz und beobachteten einen jungen Feldhasen, die sich genĂŒsslich ĂŒber das GrĂŒn hermachten. Obwohl unser Stellplatz unmittelbar am Zugang zum Hundestrand lag, zeigte ich mich von meiner besten Seite und bellte fast niemanden an. Einmal allerdings konnte ich nicht an mich halten – schoss da doch ein FuĂball direkt an meiner Nase vorbei und hinterher rannte ein Teenager. Na dem hab ich aber n ordentlichen Schreck eingejagt, als ich vorschoss, klĂ€ffte und dabei mit der Leine auch noch den Campingtisch umnietete! Ist aber auch unerhört von dem, oder nicht?

Wer jetzt der Meinung ist, ich hĂ€tte genug von SEEn, der irrt ganz gewaltig. Die weitere Reise fĂŒhrte uns zur OstSEE. Ja, ich weiĂ, streng genommen ist das natĂŒrlich kein SEE – keine Ahnung, wieso das trotzdem so heiĂt. Hier waren wir im letzten Sommer schon mal â allerdings am Greifswalder Bodden. Diesmal hieĂ das Ziel Rostock. Und wir fuhren statt zum Baden direkt zum groĂen Hafen. Schiffe kenne ich zwar schon vom Starnberger SEE, aber die hier waren irgendwie anders – vor allem viel gröĂer!
Ein Schiff hatte einen so groĂen Bauch, dass wir mitsamt Auto und Wohnwaren darin verschwanden! DarĂŒber war ich ziemlich froh, denn ich hasse diese klappernden Metallrampen, ĂŒber die ich sonst drĂŒberlaufen muss â das blieb mir auf diese Weise erspart! Aber aufregend war es dennoch und ich war gespannt, was mich erwartet.

Den Maulkorb brauchten wir zum GlĂŒck nicht, aber wir waren auf alles vorbereitet đ. Ich find, ich seh damit schon ziemlich gefĂ€hrlich aus, oder?  Von unserem Deckplatz an der frischen Luft hatten wir nicht nur unser Gespann im Auge, sondern auch n tollen Blick auf Rostock, den Hafen und die OstSEE, inkl. der dĂ€nischen Insel Möl und einige Ălbohrinseln und Offshore-Windparks. Schon verrĂŒckt, was sich die Menschen alles so einfallen lassen!

FĂŒr mich gab es auf SEE ein leckeres Picknick und weil ich von den vielen Kindern und Hunden so gestresst war, auch den luxuriösen Schlafplatz auf Frauchens SchoĂ! Die Reederei hatte fĂŒr Unsereins extra ein Hundeklo auf Deck 5 aufgestellt – aber das fand ich ziemlich eklig đ€ą. SEEgang hatten wir nur zu Anfang, so dass ich zum GlĂŒck nicht SEEkrank wurde – ich bin also jetzt nachweislich, SEEtĂŒchtig, bzw. SEEfest.

Nach 6 Stunden SEEfahrt, legten wir am spĂ€ten Abend am schwedischen OstSEEhafen Trelleborg an und erreichten nach kurzer Fahrt den  Campingplatz in Lomma (www.lommacamping.se) an der OstSEE (Ăresund). Ăber die Rundreise durch unser eigentliches Urlaubsziel Schweden berichte ich euch gern ein andermal. Ihr könnt Euch vielleicht schon denken, dass wir auch hier auf der Suche nach SEEn sein werden. Schweden heiĂt ja nicht umsonst das âLand der WĂ€lder und SEEnâ.
Ob wir auf dem RĂŒckweg durch Deutschland wohl auch wieder so viele SEEN erkunden werden? War das bisher eigentlich eine SEEreise oder eine Camping-Reise mit SEEfahrt? Und bin ich jetzt eine SEEfahrerin? Oder eine lĂ€ufige SEEjungfrau? Oder ein doch eher ein SEEhund?