Schweden, ich komme ….. !

An Bord der Tom Sawyer (TT-Line)

Kaum sind wir eine Woche unterwegs, setzen wir auch schon über die Ostsee über 🤣. Meine Menschen lieben es eben entspannt und gemütlich zu reisen.

Dieses Jahr habe ich richtig Glück. Wir konnten auch ohne Reservierung einen supertollen Hundeplatz für mich finden – geschützt vom Trubel und sogar mit Ausblick aufs Wasser! So lässt sich prima reisen!

Hundebegegnungen – „Sie hört halt nicht!“

Ein wundervoller, naturbelassener Campingplatz in Sachsen-Anhalt mit riesigem Hundestrand am Badesee. Es ist nicht viel los, auf der riesigen Campingwiese stehen etwa 10 Camper, davon fast alle mit Hunden. Die Stimmung ist entspannt, die Rezeption weit weg. Gleich vorne rechts eine Gruppe mit diversen Zelten und Fahrzeugen inkl. buntem Partyzelt, Bierbänken, es erinnert im Aufbau etwas an eine kleine Wagenburg oder einen Wanderzirkus.

Zwischen den Autos steht dort eine gestromte Doggenmix-Hündin ohne Leine und Halsband und beobachtet aufmerksam unsere Ankunft. Keiner der Bewohner nimmt davon Notiz. Frauchen und ich (angeleint) laufen in ca. 30 Meter (!) Abstand quer über die Wiese vorbei.

Es kommt, wie es kommen muss … die Hündin startet durch und steuert mit hohem Tempo und gesenktem Kopf direkt auf uns zu. Sie wirkt nicht sonderlich aggressiv, sondern eher ungestüm-interessiert und hat offenbar von höflicher Annäherung auf hündische Art (langsam, dem Gegenüber Zeit lassen, Blick abwenden, Bogen laufen) noch nichts gehört.

Frauchens halbherziger Versuch, sie zu blocken, verpufft bereits im Ansatz. Sie macht meine Leine los, damit ich ungestörter kommunizieren kann. Mein fester direkter Blick lässt die große Hündin bereits abbremsen, wir beschnuppern uns vorsichtig, drehen uns im Kreis. Ich habe kein großes Interesse, sie ist etwa in meinem Alter und offenbar führungslos -mindestens doppelt so groß und mein dreifaches Gewicht. Mit hängender Rute und abgewendetem Blick verdecke ich meine Analregion und versuche, mich langsam zu entfernen.

Dieser Interessenkonflikt scheint die Hündin zu überfordern, zumal sie noch immer ohne Unterstützung ihrer Menschen auskommen muss. Sie beginnt, mit mir herumzualbern (fiddle about). Ich merke, dass wir beide nicht auf Eskalation aus sind und so hopse ich Höflich ein wenig mit. Dabei bleibe ich im unmittelbaren Umfeld von Frauchen und versuche, die Energie des Gegenübers möglichst zu senken. Sie lässt sich soweit sie kann darauf ein. 👍🏻 Alles klar!

Nach einigen Minuten kommt ein junger Mann zu uns herübergeschlurft, offenbar der Halter. Sein vorheriges Rufen verhallte ungehört. „Geht das in Ordnung mit den beiden?“, fragt er Frauchen und deutet auf unsere Interaktion. „Na ja“, meint diese, „mein Hund findet das nicht so toll! Sie braucht eigentlich keinen Kontakt zu fremden Hunden!“ Er schnappt sich daraufhin seinen Hund und zieht von dannen. „Komm mit, die möchte ihre Ruhe!“, höre ich ihn noch sagen. Chapeau!

Zwei Stunden spielen Frauchen und ich auf der Wiese Fußball. Innerhalb von Sekunden steht die Dogge erneut bei uns – lief offenbar unangeleint in der Wagenburg herum. Das geht nun doch zu weit – mein Rudel, mein Ball, mein Spiel! Da hört jetzt die Höflichkeit auf. Bevor Frauchen reagieren kann, spritze ich auf sie zu, bremse sie ein und schnappe sie kurz an der Schulter ab: „Schleich dich!“ Sie dreht sofort ab, startet allerdings einen zweiten Versuch von der anderen Seite. Das gleiche Spiel nochmal von vorn, diesmal mit Unterstützung von Frauchen, die sie ebenfalls blockt. Super Teamarbeit! Die Hündin ist schwer beeindruckt, klemmt die Rute bis zum Bauch, der Rücken ist gekrümmt. Mit gesenktem Kopf und nach hinten geklappten Ohren entfernt sie sich zügig von unserem Stellplatz. Stur oder schwer von Kappee ist sie schon mal nicht 😂

Der Besitzer ist diesmal wesentlich schneller zur Stelle und hat die Szene beobachtet. Frauchen lobt seine Hündin, weil diese sofort kapiert hat, dass das nicht geht und uns sofort ihren Respekt zollt. „Ja“, meint der junge Mann, „das macht sie wirklich gut! Aber sie hört halt nicht!“ 🙈 Mit diesen Worten trollt er sich hinter seinem Hund hinterher, der längst kleinlaut zwischen den Zelten verschwunden war.

Was soll man dazu sagen? Ein junger Hund, der klare Ansagen nicht nur sofort versteht, sondern auch sofort befolgt, soll nicht hören können? Oder liegt der Ball beim Halter, der sich nicht klar ausdrücken kann, bzw. sich nicht die Mühe macht, mit seinem Hund zu arbeiten? Sehr schade! Das Gehör und der Verstand der Hündin sind jedenfalls funktionstüchtig!

Ich rette todesmutig unseren Urlaub!

Meine Zweibeiner sind seit Tagen gut drauf, obwohl sie unfassbar beschäftigt sind. Kisten und Taschen werden gepackt, eingekauft und die Wohnung poliert. Ob da wohl wieder ein Fest ansteht?

Wenn es den beiden zu gut geht, dann muss ich wieder für irgendeinen Blödsinn herhalten … ja, ja, mit mir kann man’s ja machen 😜

Piraten-Queen

Heut früh wurde der ganze Kram dann ins Auto gequetscht. Das kenn ich schon, dann geht es in Urlaub! Da gab’s für mich kein Halten mehr! Ich bezog umgehend meinen Platz im Hof und lies die Karre keine Sekunde mehr aus den Augen! Nicht dass ich noch die Abfahrt verpasse!

Selbst als der Briefträger kam (ich war grad allein im Hof) und den Hausflur betrat, hat mich das nicht die Bohne interessiert – obwohl ich das sonst immer lautstark melde! Soll der ruhig ins Haus gehen: „Our car is my castle!“ Frauchen war total erstaunt, dass ich so ruhig blieb, und unterhielt sich noch freundlich mit dem Postmann darüber. Als der wieder in den Hof trat und auch noch einen Schritt auf mein Auto zu machte, war mir sofort klar, was hier läuft: die Kofferraumklappe war offen und genau da stand die Kiste mit meinem Hundefutter! Ich machte einen großen Satz nach vorne, sprang ihn an, stellte beide Vorderpfoten auf seinen wohlgenährten Bierbauch und blaffte so laut ich konnte: „Stopp! Keinen Schritt weiter! Das Auto und das Futter gehören mir und meinem Rudel! Finger weg!“

Das hättet Ihr sehen sollen! Der hat kein Mucks mehr gemacht, ist sofort stehen geblieben und hat aufgehört zu Pfeifen (das ist übrigens sein Markenzeichen)! Mit meinen 45 cm und 12 Kilo Kampfgewicht hab ich den erwachsenen Kerl von mindestens 80 kg gestoppt! 🥳 Ich war stolz wie Oskar! Der bevorstehende Urlaub war gerettet!

Campingurlaub ist total cool! 😎

Mein Rudel war da allerdings ganz anderer Ansicht! Der Postbote war total verdutzt und absolutly not amused. Für mich gab es mächtig Ärger von Frauchen, ich wurde umgehend ins Auto gepackt und dort gesichert! Währenddessen entschuldigte sich Herrchen kleinlaut und wortreich bei dem Mann. Ich glaub, die haben überhaupt nicht kapiert, wie gefährlich die Situation war – da musste doch einer was unternehmen! Meine Menschen haben da offenbar überhaupt keinerlei Gespür für! Dabei war ich so tapfer!

Anmerkung von Frauchen

Das war die klassische Das-hat-sie-ja-noch-nie-gemacht-Situation! Im Rückblick wurde uns klar, wie wir das hätten vermeiden können! Paula ist einerseits sozial aber auch sehr stark ressourcen-motiviert. Als Hunde-Persönlichkeit mit angeborener Führungskompetenz achtet sie stets auf Außenreize und hat die Sicherheit der Gruppe im Fokus. In dieser Situation hatten wir sie allein gelassen, waren mit Ein- und Ausräumen beschäftigt und haben den Raum um das Auto nicht aktiv verwaltet. Wir hatten sie in Flur und Hof laufen lassen, daher betrachtete sie es als ihre Aufgabe, die Ressource Auto zu sichern! Ganz schön blöd von uns 🙈!

Was hätten wir anders machen können? Aus Paulas Sicht hatten wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf dem Wohl der Gruppe und deren wichtigen Ressourcen (Auto, Futter, etc.). Wir haben die Führung nicht übergenommen, also musste sie handeln – auch wenn das nicht gerade ihre Kernkompetenz ist! Zum Glück ist sie ein introvertierter Hund, der in solch einer Situation keinerlei Verletzungsabsicht hat, so dass außer einem Schreck in den Gliedern nichts weiter passiert ist!

Hätten wir ihr im Hof oder auch am Auto einen festen Platz oder Raum zugewiesen, wäre für sie klar gewesen, dass wir diesen Raum aktiv einnehmen und verwalten und somit auch darauf achten, das alles in Ordnung ist und kein Fremder eindringt. Sie hätte es dann vermutlich bei einem Knurren belassen, um uns zu signalisieren, dass aus ihrer Sicht Gefahr droht. Die Entscheidung, ob eine Handlung erforderlich ist oder nicht, hätte sie dann vertrauensvoll abgeben können …. Dieser kleine Hund hat uns wieder was gelehrt! Danke dafür!

Fun-Agility mit Aussiedoodle

Seit etwas über 1,5 Jahren gehen wir – mehr oder weniger regelmäßig zum Agility-Training. Was zunächst nur als ein weiteres Element zur Bindungsarbeit und der Kommunikation auf Distanz gedacht war, mutiert langsam zur gemeinsamen Leidenschaft. 🥰🎉🥰 Ich bin megastolz und total überrascht, was wir inzwischen erreicht haben! Und Paula macht das soooo klasse! Wir haben beide einen riesigen Spaß dabei!

Hundewissen für Kinder

Viele von meinen treuen Fans haben schon mitbekommen, dass ich nicht nur als LeseHund-Team sondern auch im Besuchsdienst in Kindergärten und Schulen (derzeit v.a. im Münchner Raum) unterwegs bin. Die Besuch in den Schulen machen uns besonders viel Freude. Leider ist stehen hierfür meist nur 1-2 Unterrichtseinheiten zur Verfügung und die Klassen sind recht groß. Deshalb haben wir uns was Neues überlegt:

An der VHS Starnberg bieten wir in diesem Frühjahr erstmals einen Hunde-Kurs für Kinder an: Das Hunde-Einmaleins für Kinder von 7 bis 12 Jahre

Ist gar nicht so einfach, einen Hund zu führen

An 5 Nachmittagen (Samstags) dreht sich alles um den Hund: Wie gehen wir auf einen Hund zu? Wie verhalten wir uns, wenn wir (keinen) Kontakt möchten? Wie sehen Hunde unsere Welt? Wie spielen wir mit einem Hund? Was mögen  Hunde und was nicht? Was kann ich von und mit Hunden lernen? Ich bin natürlich dabei und wir wollen in jeder Stunde auch einige Tricks und Übungen aus dem Agility und Dummy-Training miteinander machen. Vielleicht gelingt uns am Ende sogar eine kleine Aufführung für Eure Eltern? Außerdem ist ein Besuch im Starnberger Tierheim geplant, für den wir vorher Hundespielzeuge zum Mitbringen basteln. Zum Abschluss erhalten alle Kinder eine Urkunde.

Wir freuen uns auf neugierige, wissensdurstige Kids, denen wir das Hunde-Einmaleins mit viel Spaß und Freude aneinander beibringen können. Anmeldungen ab sofort direkt bei der VHS! Beeilt Euch, denn es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmerplätzen! Eure Paula

Der Starnberger LeseHund

Was ist ein LeseHund?

Das Konzept des LeseHunds kommt ursprünglich aus den USA, wo R.E.A.D.® (Reading Education Assistance Dog)-Teams schon seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz sind. Ein LeseHund ist ein speziell geschultes und ausgebildetes Hund-Halter-Team, das (ehrenamtlich) in der Leseförderung aktiv ist. Hund und Halter wurden intensiv auf den Einsatz in Schulen und Bibliotheken vorbereitet und auf ihre Eignung hin überprüft / getestet. Das Team ist den hohen Qualitäts- und Hygienestandards des Lesehund-Vereins verpflichtet.

Wie hilft ein LeseHund?

Der LeseHund kommt wöchentlich in eine Schule oder Bibliothek, um Kinder beim Lesen (lernen) zu unterstützen. Die Kinder lesen im entspannten Einzel-setting dem LeseHund aus einem geeigneten Buch vor. So hat jedes Kind für die Zeit des Lesens seinen „eigenen“ Hund.

Warum ein Lesehund?

Es macht einfach Spaß, einem Hund vorzulesen: Er hört geduldig zu und kritisiert nicht! Dem Kind tut es gut, den Hund in einer sonst eher angespannten Situation (beim Vorlesen) zu streicheln und seine Nähe zu spüren. So werden Ängste und Hemmungen abgebaut – die durch Misserfolge beim Vorlesen in der Schule entstehen – und die Lesemotivation erhöht sich. Das wirkt sich positiv auf die gesamte Lesesozialisation der Kinder aus. LeseHunde legen einen wichtigen Grundstein für die Basiskompetenz von Kindern.

Warum sind die LeseHund-Teams so erfolgreich?

Die Teams sind gut vorbereitet und haben mit ihren ruhigen und gut geschulten Hunden einen positiven Einfluss auf das gesamte Leben der Schülerinnen und Schüler. Die Aufgabe macht ihnen mit ihren Hunden Freude und Spaß. Die Kinder (insbesondere auch aus anderen Kulturkreisen) lernen, dass Hunde Partner und Familienmitglieder sein können. Wir sehen unseren Erfolg täglich in den Gesichtern der Kinder, wenn sie dem LeseHund begeistert vorlesen. Wir beobachten unmittelbar, wie sich die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich verbessert. Unsere Ausbildung basiert auf über 20 Jahren Erfahrung von R.E.A.D.® USA.

Der Starnberger Lesehund

LeseHund Paula

Lesehund Paula ist seit Frühjahr 2018 einmal wöchentlich für 1-2 Stunden in der Grundschule Percha aktiv. In enger Abstimmung mit den Lehrerinnen (1.+2. Klasse) kommen jeweils vier Kinder pro Woche zum Vorlesen.

Paula ist als Aussiedoodle (F1) hypoallergen und haart nicht. Sie ist gesund, geimpft, frei von ansteckenden Krankheiten und erhält eine regelmäßige Ekto- und Endoparasiten-Prophylaxe. Wir achten auf optimale hygienische Bedingungen und einen jährl. Gesundheitscheck.

Da wir ehrenamtlich tätig sind, freuen wir uns über Unterstützung für die Anschaffung / Erneuerung von Material (Kopien, Materialien, Bücher, Leckerli, Stempelpässe, Fotos, Ausstattung), Tierarztkosten (Gesundheitscheck, zusätzliche Parasitenprophylaxe) sowie für die regelmäßig Fort- und Weiterbildung. Bei Fragen melden Sie sich gerne direkt bei uns. Berichte von unseren bisherigen Einsätzen sind auf unserem Blog zu finden:

Infos und Kontakt:

Christiane Haas & Paula, paula@publiscience.de

Die überragende Kommunikationskompetenz unsere Hunde

Eines meiner Lieblingsthemen ist seit vielen Jahren das hündische Kommunikationsverhalten. Bei uns Menschen – die wir „Ohrentiere“ sind – erfolgt die bewusste Kommunikation in erster Linie über verbale Äußerungen (Sprache). Deshalb neigen wir meist dazu, unsere Hunde zuzutexten 🙈. Die körpersprachl. Informationen, die auch wir Menschen übermitteln, beachten wir eher weniger. Dennoch nehmen wir sie (unbewusst) wahr.

Was die zwei sich wohl zu sagen haben?

Dazu ein Beispiel: Jemand hält einen fachlich exzellenten Vortrag, steht dabei jedoch abgeknickt, in sich gekehrt, ohne Blickkontakt und nervös herumtippelnd auf dem Podium. Würde uns das überzeugen? Die meisten Zuhörer empfinden das als unauthentisch und es fällt ihnen schwer, sich von der fachlichen Exzellenz der Referentin überzeugen zu lassen – obwohl  diese zweifelsohne vorhanden ist! Am Ende bleibt ein irgendwie mulmiges Gefühl – verursacht durch eine Inkongruenz von verbaler und Körpersprache. Die überragende Kommunikationskompetenz unsere Hunde weiterlesen

Körpersprachliche Führung – eine Definition

Ich bin ja nun seit einiger Zeit dabei. Habe Erfahrungen mit Hund und Halter gemacht und auch andere Trainer bei Fortbildungen kennengelernt. Und ich verfolge viele Themen insbesondere in den Sozialen Medien. Was sich da in der Hundeszene so abspielt, finde ich schon sehr bedenklich! Wertschätzung und Respekt lese und fühle ich sehr wenig. (…) Es gibt eine Fraktion, welche behauptet, ausschließlich positiv zu arbeiten. Das hört sich ja erst mal gut an! Genau von dieser Fraktion wird aber behauptet, dass ALLES andere schlimme Gewalt am Hund ist. Und dazu habe ich heute mal etwas zu sagen!

Mich nervt diese Schwarz-Weiß Malerei enorm. Ja, es gibt noch Hundeplätze und Trainer, die über massiven Druck inkl. Stachelhalsband oder Teletak arbeiten. Das ist auch für mich indiskutabel!

Körpersprachliche Kommunikation

Meine Arbeit mit Mensch und Hund beinhaltet die körpersprachliche Kommunikation. Die typischen Kommandos baue ich in meine Arbeit nur zu einem sehr geringen Anteil mit ein, da ich der Meinung bin, dass man diese im Alltag mit dem Hund nicht benötigt. Natürlich kann der Halter damit arbeiten. Zuerst sollte aber meines Erachtens geklärt sein, wer wen im Alltag führt.

Was bedeutet für mich also Führung?

Gute Führungsarbeit leiste ich dann, wenn sich der Hund im Alltag freiwillig an mir orientiert und sich bei Konflikten an mich wendet, statt selbständig zu entscheiden.

Wie erreiche ich das?

In dem ich in der Lage bin über körpersprachliche Kommunikation Räume zu verwalten und Grenzen zu setzen. Diese Art des Gesprächs mit dem Hund ist sehr wohlwollend. Ziel eines respektvollen Miteinanders ist es nicht, sich ständig gegenseitig anzugehen, sondern mit leichten Signalen untereinander zu kommunizieren.

Hunde untereinander klären über eine körpersprachliche Abbruchkommunikation, wo sie stehen. Hunde schauen sich unerwünschtes Verhalten nicht lange an, sie brechen es ab. Und dann lese ich oft den Satz:

Aber wir sind doch keine Hunde!

Wir Menschen haben unsere Hunde zu dem gemacht was sie jetzt sind. In Jahrtausenden von Jahren haben wir die Eigenschaften, welche wir wollten herausgezüchtet. Und dazu gehört auch der Punkt der Kooperationsbereitschaft. Wenn Hunde sich entscheiden müssten zwischen ihresgleichen und dem Menschen, dann werden sie den Menschen vorziehen. Und in vielen Forschungen ist nachgewiesen, wie feinfühlig der Hund auf die Körpersprache des Menschen reagiert.

Zum Abschluss lade ich jeden ein sich mit dieser Art der Verständigung zwischen Mensch und Hund tiefgehend zu beschäftigen (…).

Ein Gastbeitrag von Uta Dengel (DengelDogs)

Bild könnte enthalten: Hund und im Freien

Donnerstags im Spätsommer

Der heutige Tag war so ganz nach meinem Doodle-Geschmack 😍!

Bei sonnigem Wetter führte unsere morgendliche Runde vorbei am Wasserpark zum Landratsamt. Der Teich dort fasziniert mich immer aufs Neue, vor allem, weil dort meist einige Enten schwimmen, die in der Hoffnung auf Futter recht zutraulich sind 🤪. Heute war das Wasser aber so klar und lichtdurchflutet, dass unter Wasser auch die Karpfen zu sehen waren. Ihr glaubt nicht, was das für Brocken sind! Frauchen und ich hockten ganz lange am Ufer, genossen gemeinsam die Morgensonne und beobachteten das Getümmel dieser grauen Riesen – jeder Einzelne fast so groß wie ein Dackel 😜 Donnerstags im Spätsommer weiterlesen

Verlockungen auf Viehweiden – oder: ist mein Mensch ein souveräner Entscheidungsträger?

Neulich führte unsere Gassirunde über eine verlassene Viehweide. Das ist für mich schon immer ein seeeeehr großes Abenteuer und auch eine große Versuchung – all diese wunderbaren Düfte und leckeren Hinterlassenschaften ☺️.

Da Frauchen und ich das in den letzten Monaten wirklich lange miteinander ausdiskutiert haben, weiß ich, dass meine Menschen bei Pferdeäpfeln, Kuhfladen und Gänsekacks so überhaupt keinen Spaß verstehen. Das gibt richtig Ärger, wenn ich auch nur ‘n klitzekleines Stück davon verputze – sie faseln immer was von Würmern und eklig oder so … die ham wirklich so gar keine Ahnung, wie lecker uns Hunden das schmeckt!

Ich hab bei der Debatte dennoch den Kürzeren gezogen und mir schweren Herzens angewöhnt, die Hinterlassenschaften von Pferden, Kühen und Gänsen lediglich zu beschnuppern – und wenn’s gar zu verlockend ist, setzt ich wenigstens meine Duftmarke drauf – nicht dass jemand anderes sich den Leckerbissen noch schnappt! Das ist für uns alle ein guter Kompromiss. Verlockungen auf Viehweiden – oder: ist mein Mensch ein souveräner Entscheidungsträger? weiterlesen