Nachtrag zu: Ildiko von Kürthy, Hilde und ich

In meinem letzten Beitrag hab ich mich ja über Hilde und ihren Züchter aufgeregt, bzw. darüber, dass er in dem Buch von Ildiko von Kürthy eine Bühne bekommt und identifizierbar ist.  Natürlich äußert die Autorin auch ihre Zweifel an dessen Seriosität, aber ich fürchte, dass es leider viel zu viele Menschen gibt, die sich ihren Welpen rein nach optischen Aspekten aussuchen – oder eben auch, weil sie Ildiko von Kürthy toll finden! Sei’s drum! Nachtrag zu: Ildiko von Kürthy, Hilde und ich weiterlesen

Ildiko von Kürthy, Hilde und ich

O.k., ich gestehe: Hilde sieht mir verdammt ähnlich 😡 Und genau deshalb hat sich Frauchen auch das Buch gekauft und komplett gelesen, nachdem sie die Autorin mit meinem Double (eine Frechheit!) in einer Talkshow gesehen hat.

Ja, was soll ich dazu sagen? Von uns Hunden hat die Dame wahrlich keinen Schimmer, was Hilde ihr offenbar nicht krumm nimmt. Womöglich ist das ganze ohnehin nicht ausschließlich autobiographisch zu sehen, denn für so naiv halte ich die Autorin wahrlich nicht (obwohl ich sie natürlich gar nicht persönlich kenne!). Aber auf diese Weise entspricht das Buch eben dem Wunsch oder der Erwartungshaltung der weiblichen Leserschaft (oder heißt es hier Leserinnenschaft?) – naive, etwas überforderte, unzufriedene Großstadt-Mutter mit Gewichtsproblemen, ohne viel Verantwortung, ständig mit sich selbst beschäftigt, kommt mit Humor und Abwertung anderer erfolgreich durchs Leben. Mit diesem Strickmuster haben sich schon tausende anderer Bücher gut verkauft….

Na ja, das ist ja auch gar nicht mein Thema. Als Hund hatte ich jedenfalls deutlich mehr Glück als Hilde. Ich komme aus einer liebevollen, fachlich kompetenten Familienaufzucht und hatte vom ersten Tag an ideale Startbedingungen: gesunde, zuchttaugliche Eltern, tolle Geschwister und ein Familienrudel, dem mein Wohlbefinden am Herzen lag. Dann kam ich gleich in meine jetzige, hundeaffine und -erfahrene Familie, wo ich mich pudelwohl fühle, viel lernen darf und als Hund optimale Lebensbedingungen habe, weil ich Hund sein darf und man mit mir und nicht über mich spricht.  Ildiko von Kürthy, Hilde und ich weiterlesen

Seriöse Zucht oder Geldmacherei?

Während die Zucht von Labra- oder Goldendoodles in der ersten Generation (F1) nicht sonderlich anspruchsvoll ist, ist diese beim Aussiedoodle weitaus riskanter. Seine komplexe und multifaktorielle Genetik durch die Kombination der beiden Ausgangsrassen erfordert umfassendes Fachwissen und ausreichend Zucht-Expertise sowie entsprechende finanzielle Ressourcen, damit gesunde und robuste Welpen gewährleistet sind. Für rein kommerzielle Welpen-Vermehrer und Zucht-Laien ist dies kaum zu bewerkstelligen. Seriöse Zucht oder Geldmacherei? weiterlesen

Vorurteile: Designerdog

Der Aussiedoodle wird häufig in einem Atemzug mit anderen Hybrid-Hunden genannt und von Kritikern als Designerdog tituliert, bzw. abgewertet. Im Folgenden setze ich mich mit den gängigsten (Vor-) Urteilen auseinander.

Bei diesen neumodischen Mischungen geht es sehr vielen Verkäufern um reinen Profit, das machen auch die teils utopischen Preise deutlich. Dabei gibt es hier keinerlei Kontrollen, Mindestanforderungen oder Pflichtuntersuchungen – noch nicht einmal Papiere (Quelle: https://www.hundeseite.de/designerhunde/).

Warum soll man denn soviel Geld für nen Mischling ausgeben?! Sowas findet sich bestimmt auch im Tierheim. Und es ist witzig, das die Amis für alles nen Club haben. (Quelle: https://www.polar-chat.de/hunde/topic/22473-aussiedoodle-und-co/?page=2)

  • Wie bei allen gezielten (Rasse-) Züchtungen gibt es auch beim Aussiedoodle gute Züchter mit viel Expertise und schwarze Schafe, die ausschließlich auf den Profit aus sind. Darin unterscheidet sich ein Hybrid-Hund nicht von einem Rassehund.
  • Wer sicher sein will, dass sein Hund aus einer seriösen Aufzucht stammt (egal ob Rasse- oder Hybrid-Hund), muss den Züchter auf Herz und Nieren prüfen. Das ist bei Rassehunden einfacher, da diese in Rassenverbänden zusammengeschlossen sind. Aber auch Rassehunde werden auf dem Schwarzmarkt verkauft, über illegale Vermehrer/Welpenhändler über das Internet vertrieben. Verantwortlich dafür sind Welpenkäufer, die nicht bereit sind, für einen gesunden Welpen aus einwandfreier Abstammung und Aufzucht einen angemessenen Preis zu zahlen.
  • Die Rasse eines Hundes allein sagt nichts über die Seriosität der Zucht aus.
  • Auch der Preis für einen Welpen sagt gar nichts über die Seriosität der Zucht oder dessen Gesundheit aus.
  • Wer verantwortungsvoll züchtet, hat Kosten (Gesundheitsprüfung der Eltern, Decktaxe, Tierarzt, Vorsorge, Impfungen, Aufzucht, Futter, Sozialisation, etc.) und orientiert sich an den gängigen Zuchtrichtlinien. Diese regeln z.B. das Mindestalter für die erste Belegung des Muttertiers, die Häufigkeit der zugelassenen Deckungen, die medizinische Versorgung und das Mindestabgabealter der Welpen. Weiterhin gibt es Vorschriften wieviel Platz die Welpen zur Verfügung haben, wie groß der Auslauf ist, ob der Welpenspielplatz optimal ausgestattet ist. Nur so sind optimale Bedingungen gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Hunde hervorgehen – und das völlig unabhängig davon, ob Rasse- oder Hybridhund. In der Regel liegen die Preise für reinrassigen (Mode-) Hunde deutlich über denen, die für einen Hybrid-Hund bezahlt werden.
  • Seriöse Züchter können auch bei Hybridhunden die Abstammung und Gesundheit der Elterntiere (im Fall des F1-Aussiedoodles reinrassige Hunde), sowie die Gesundheit und Impfung der Welpen (durch eine Bescheinigung des örtlichen Tierarztes) und ggf. auch die Qualität der Zuchtstätte (Zwinger) nachweisen. Zudem kann sich jeder Welpenkäufer von den Bedingungen vor Ort selbst ein Bild machen (Zwinger oder Familie, Kontakt zu anderen Hunden, Reizen, etc.)
  • Somit können auch Hybridhunde Papiere haben, es fehlen ihnen lediglich Papiere, die sie als einem Rasseverband zugehörig ausweisen.

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Warum ein Hybrid-Hund?

Hunde haben mich mein ganzes Leben hindurch begleitet und fasziniert. Dabei kam es mir nie auf die Rassezugehörigkeit an. Alle Hunde, mit denen ich bisher lebte (immerhin vier) waren Mischlinge – meist aus dem Tierschutz. Entscheidend war für mich ausschließlich ihr Wesen, ihr Charakter, ihr Temperament und ihre Lern- und Bindungsbereitschaft. Rassehunde und die damit verbundenen meist rein optischen Standards empfand und empfinde ich persönlich eher befremdlich. Da geht es mir mit Hunden nicht anders als mit Menschen – allein der innere Kern zählt.

Von all meinen bisherigen Hunde durfte ich lernen, dass besonders der Charakter der Eltern und die Erfahrungen und Bedingungen in der Prägungsphase (bis ca. 10. Lebenswoche) entscheidend für einen Hund sind. Fehler und schlechte Erfahrungen aus dieser Zeit lassen sich nur sehr schwer wieder ausbügeln.

Zuletzt hatte ich über 9 Jahre einen 40kg-Angstbeißer (mit ansonsten wunderbarem Charakter) aus dem Tierheim  an meiner Seite, mit dem ich gemeinsam alle Höhen und Tiefen durchlebt habe. Er hat mich gelehrt, hinter die Fassade zu blicken, die Welt mit Hundeaugen zu sehen und meine Begeisterung für die Kynologie geweckt. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Diesmal sollte es nun ein Welpe sein, der zu meiner aktuellen Lebenssituation passt, und auch von der genetischen (Rasse-) Disposition her stimmig ist. Um ideale gesundheitliche und sozialisatorische Bedingungen zu ermöglichen, kam für mich nur ein verantwortungsvoller und erfahrener Züchter in Frage. Zudem wollte ich (rassenbedingte) genetische Defekte (mein Schäfermix litt unter einer Hüftdysplasie) möglichst ausschließen. Über ein Jahr lang haben wir uns informiert, diskutiert, überlegt, mit Haltern und Züchtern gesprochen, uns Zuchtstätten angeschaut, bevor wir schließlich den für uns optimalen Welpen gefunden hatten: eine Aussiedoodeline aus einwandfreier, optimaler Zucht mit dem für uns genau passenden Charakter 😊.

Hybrid-Hunde gehören keinem Rassenverband an und haben per se keinen festgelegten optischen Rassestandard. Es gibt somit keine Ausstellungen und auch keine Züchter, die nur auf Show-Linie aus sind. Der Zuchtfokus aller Hybrid-Hunde liegt auf ihrer Eignung als Familien- und Begleithunde. Die Eltern unseres Welpen sind beide von ihrem Rasseverband als zuchttauglich eingestuft und der Zwinger „vom Fensdorfer Tal“ wurde vom regionalen Zuchtwart als vorzüglich begutachtet und geprüft. Letzteres bezieht sich nicht auf einen Rassestandard, sondern auf die Aufzuchtbedingungen und die gesundheitliche Verfassung der Eltern (z.B. Häufigkeit der Belegung, etc.). Hierfür bin ich im übrigen auch gerne bereit, einen entsprechenden Preis zu bezahlen,

Häufig wird argumentiert, dass es auch im Tierheim viele Welpen gibt – meist Beschlagnahmungen von kriminellen Vermehren oder illegalen Transporten. Diese Welpen kommen unter ungünstigen Bedingungen in diese Welt und haben zweifelsohne ein besseres Leben verdient. Sie haben mein größtes Mitgefühl und ich wünsche ihnen baldmöglichst eine passende Familie.

Nach vielen Lebensjahren mit Tierschutzhunden habe ich persönlich mich für eine andere Option entschieden. Dieser Hund soll später einmal als Therapiehund ausgebildet und eingesetzt werden. Wir wollten deshalb nicht die „Katze im Sack“, sondern Gewissheit über die Herkunft, Charakter, Gesundheit, Wesen und bisherige Sozialisationsbedingungen. Ich finde es persönlich im übrigen sehr schade, wenn man sich für eine derart wohlüberlegte und bewusste persönliche Entscheidung – die ja immerhin die nächsten 15 Jahre meines ganz privaten Lebens betrifft – immer wieder mal rechtfertigen muss.

Ein Hybrid-Hund ist weder besser noch schlechter als ein Rassehund oder ein Tierschutz-Mischling. Wichtig ist, dass die Anschaffung des Hundes mit Herz und Verstand geschieht und zu den jeweiligen persönlichen Lebensumständen des Halters passt.

Entscheidungshilfen für die Auswahl des Züchters

Die Entscheidung für einen Hund ist eine langfristige und natürlich auch emotional sehr aufregend. Meist nimmt man sich viel Zeit, bis man sich auf eine bestimmte Rasse oder einen Mischling festlegt. Ist dies geschehen, kann man es verständlicherweise kaum erwarten, das neue Familienmitglied schnellstmöglich in die Arme zu schließen! Das ging uns ganz genauso! Dennoch möchte ich Sie bitten, auch bei der Auswahl des Züchters/der Züchterin oder der Zuchtstätte die Augen offen zu halten und im Zweifel noch weitere Optionen zu überprüfen. Auch wir haben erst bei der zweiten Züchterin aus vollem Herzen und mit klarem Verstand „JA“ sagen können und es bis heute nicht bereut.

Da die Zucht von Aussiedoodles besonders viel genetische Fachkompetenz und Know-how erfordert, um gesunde und vitale Hunde zu erhalten (siehe auch mein Beitrag: Seriöse Zucht oder Geldmacherei?) möchte ich hier einige Entscheidungshilfen für die Auswahl eines verantwortungsbewussten Züchters/einer Züchterin geben. Entscheidungshilfen für die Auswahl des Züchters weiterlesen

Entscheidungshilfen für die Welpenauswahl

Wer überlegt, sich einen Aussiedoodle-Welpen zuzulegen, sollte folgende Informationen aufmerksam lesen und bei der Auswahl von Züchter und Welpen berücksichtigen. Nur so wird er/sie lange Freude an einem gesunden, vitalen und lebensfrohen Hund haben:

  • Aussiedoodles sind hypoallergen, jedoch nicht antiallergisch (Fellfragen: Ist der Aussiedoodle hypoallergen?)
  • Aussiedoodles (F1) haaren zwar wenig, benötigen allerdings regelmäßiger Pflege, um nicht zu verfilzen.
  • Die vielfältige Farbigkeit und Musterungen des Aussiedoodlesells beinhaltet deutlich mehr als ein hübsches Aussehen und impliziert für den Züchter das Erfordernis komplexen genetischen Wissens. (Seriöse Zucht oder Geldmacherei?)
  • Je höher der Weiß-Anteil am Kopf eines mehrfarbigen Welpen, desto höher ist das Risiko einer Taubheit.
  • Überwiegend weiße und blauäugige Welpen bergen ein statistisch höheres Risiko von Seh- und Hörschädigungen und sollten vor dem Kauf tierärztlich getestet werden.
  • Die Verpaarung von zwei Merle-Eltern ist ethisch nicht vertretbar, da hierbei mit hoher Wahrscheinlichkeit Welpen mit angeborenen Behinderungen oder Totgeburten zu erwarten sind.
  • Die Wahrscheinlichkeit von Seh- oder Hörschäden ist bei einfarbige Welpen gleich welcher Farbe und mit oder ohne weiße Zeichnung am niedrigsten. Auch sie sehen entzückend aus.
  • Weil viele Pudel das dominante „Silber“-Gen tragen, werden aus schwarzen Welpen meist silbergraue Aussiedoodles. Einfarbig helle Welpen (weiß oder creme) und merlefarbene Welpen hellen deutlich seltener auf.