Hundebegegnung in der Welpenzeit

Sozialspiel mit Abbey

Wie viele Hunde, fand ich als Welpe meine Artgenossen unglaublich spannend. Bei jedem Spaziergang konnte ich gar nicht genug davon kriegen, andere Hunde zu treffen und sie zum Spielen zu animieren. Dabei konnte ich ziemlich hartnĂ€ckig sein und viele Halter waren ĂŒberrascht, dass ihre erwachsenen Hunde dann doch irgendwann mit mir rumalberten! Meine Zweibeiner haben sich allerdings immer ziemlich aufgeregt, wenn ich sie mal wieder hab stehen lassen, wenn ich einen anderen Hund erblickt hatte und unbedingt mal nachschauen musste, was das wohl fĂŒr einer ist. War ja auch klar, denn die Hundesprache beherrschte ich ja super, wĂ€hrend ich bei meinen  Menschen oft nicht kapiert hab, was sie eigentlich von mir wollen, wenn sie mich mal wieder zutexten. Hundesprache, d.h. Körpersprache beherrschten die ĂŒberhaupt nicht – keine zielgerichteten Blicke, keine Körperspannung und Entspannung, keine angemessene Mimik, kein Kopf neigen ….. Das war anfangs schon ziemlich doof! Kein Wunder, dass ich mich lieber nach Muttersprachlern umsah, oder?

Badefreuden beim Gruppenspaziergang

Im Laufe der Zeit haben meine Zweibeiner allerdings ziemlich viel gelernt, vor allem bei den Seminaren und Intensivtagen von HTS (Hundeteamschule Anita Balser), den zugehörigen Lehrvideos und der Facebook-Community. Ich hingegen hatte viel Zeit, meine Menschen genau zu beobachten und eigene SchlĂŒsse daraus zu ziehen. Dennoch, in Hundebegegnungen habe ich mich stets auf mich selbst verlassen, denn das beherrschten die einfach nicht. Ich wusste immer schon von Weitem, wer da auf mich zukommt. Ich legte mich dann immer erst mal ganz flach auf den Boden – wie es sich fĂŒr einen HĂŒtehund gehört – und beobachte ganz genau, welche Signale das GegenĂŒber aussendet.

Keine Angst vor großen Tieren – und immer zum Spielen aufgelegt

Bei Vizla Leon
Landseer und Aussiedoodle-Welpe

Als Welpe bin ich von da aus unterwegs meist ungestĂŒm auf alle Anderen losgesaust und hab versucht, sie zum Spielen zu animieren. Das Leben war doch so schön und lustig! Meist hat das ziemlich gut geklappt – meinem Charme und meiner HartnĂ€ckigkeit konnten nicht allzu viele Artgenossen widerstehen. Einmal ist es mir sogar gelungen, eine Landseer-Dame von 70 kg in Bewegung zu bringen. Da war ich stolz wie Oskar! Man kann mir wirklich nicht nachsagen, dass ich Angst vor großen Hunden hatte – irgendwie fand ich die immer spannender als das KleingemĂŒse. (Das war ĂŒbrigens bei meinem Ursprungsrudel auch so – ich hab schon immer lieber mit den erwachsenen Hunden gespielt als mit den Geschwistern.)

Spiel mit einem Labbie im Hundepark in Hamburg

Ich muss sagen, dass ich in der Welpenzeit wirklich nur sehr nette Artgenossen getroffen habe. Ob da meine Zweibeiner die Finger im Spiel hatten? Es gab allerdings eine Situation unterwegs am See, als ein Deutscher Pinscher mich ziemlich blöd anmachte, obwohl ich schon auf dem RĂŒcken lag und quietschte und lĂ€ngst signalisiert hatte, dass ich ihm gar nix will. Das wollte der aber nicht kapieren – der hatte wohl in der Welpengruppe bei dem Thema gefehlt! Zum GlĂŒck ist Mutti völlig cool geblieben, hat mich da rausgeholt, zwischen ihre Beine in der Hocke platziert und den anderen weggeschickt. Da war ich wirklich sehr froh drum.

Am liebsten habe ich aber mit meinen Freundinnen Loony (Bolonka-Mix, 2 Jahre, Bild 1-3) oder Elsa (Papillon-Mix, 1,5 Jahre, Bild 4) im benachbarten Park getobt. Beides sind zwei resolute Hundedamen, die mir ordentlich was entgegenzusetzen hatten – genau wie ich es brauchte! Mit denen konnte man nicht nur schnell sausen, sondern auch balgen und rumalbern!

         

 

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