Fellfragen: Wie aufwändig ist die Pflege?

Das Fell des Aussiedoodle ist auffallend weich, seidig und mehr oder weniger wellig (F1-Verpaarung). Wenn wir mit unserer Paula unterwegs sind, werden wir sehr oft darauf angesprochen – flauschig, plüschig, „Schaf“, „Eisbär“, all diese Assoziationen kommen dabei auf, wobei die letzten beiden wohl eher ihrer Einfarbigkeit geschuldet sind 🙂

Duschen, Baden, Shampoonieren?

Die nächste Frage lautet dann meist: „Das Fell ist sicherlich sehr aufwändig zu pflegen. Die haben Sie sicherlich gerade erst frisch gebadet?“ Hm, was soll ich dazu sagen? Ehrlich gestanden habe ich meinen Hund in seinem knapp einjährigen Leben erst zweimal (!) komplett geduscht und shampooniert . Beide Male hatte sie sich in für Hundenasen sehr anziehenden Dingen gewälzt, die für uns Menschen doch eher unangenehm und inakzeptabel sind (siehe dazu mein Beitrag: Hunde sind Nasentiere – oder: der Mistköter). Dennoch sieht sie offenbar häufig für Außenstehende oft frisch gebadet aus 🙂 Die Pfoten und unteren Gliedmaßen erfordern natürlich auch bei uns deutlich häufiger einer feuchten Reinigung. Das ist dann aber meist eine Sache von 5 Minuten.

Daraus lässt sich bereits schließen, dass der Aufwand für die Pflege deutlich niedriger ist, als dies auf den ersten Blick scheint. Dies stimmt auf jeden Fall in Punkto Waschen und Shampoonieren.

Der Australian Shepherd wurde als Arbeitsrasse für einen 24-h-Outdoor-Job gezüchtet. Sein Fell ist robust und schmutzabweisend. Dies hat er offenbar an meinen Doodle weitervererbt. Selbst wenn sie mal wieder so richtig gewütet hat –  wie sie das gerne tut – dauert es max. eine halbe Stunde, bis der Schmutz von alleine wieder abfällt oder ausgebürstet werden kann. Es ist also durchaus sinnvoll, seinem Aussiedoodle frühzeitig beizubringen, nach dem Spaziergang auf seiner Decke liegen zu bleiben. Diese braucht man dann nur von Zeit zu Zeit abzusaugen oder auszuschütteln. Und glaubt bloß nicht, dass Doodles sich nicht schmutzig machen!

 

 

 

 

 

 

 

Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Pudel zum Apportieren im und am Wasser gezüchtet wurde, weshalb die meisten Aussiedoodles ausgesprochen wasseraffin sind (siehe mein Beitrag: Paula – die Wasserratte). Es genügt häufig, den Hund auf dem Heimweg nochmal kurz einen Stock aus dem Bach, Teich, See oder auch Brunnen holen zu lassen und schon spart man sich eine Menge Arbeit. Angenehm ist übrigens auch, dass Aussiedoodles im Vergleich mit anderen Hunden deutlich weniger nach Hund riechen, wenn sie nass sind. Das hängt mit der recht niedrigen Talgproduktion ihrer Haut zusammen (siehe mein Beitrag: Fellfragen: Sind Aussiedoodles hypoallergen?).

Föhnen oder Trockenlegen?

Deutlich mehr Pflege-Aufwand verbirgt sich im Thema Trocknung. Viele Aussiedoodles haben keine oder nur wenig Unterwolle, d.h. wenn sie nass sind, sind sie dies gleich bis auf die Haut – pudelnass eben! Es fehlt ihnen die wärmende Schicht und sie frieren schneller. Nach einem Regen- oder Bade-Spaziergang ist also stets ein „Warmhalteprogramm“ angesagt. Bei uns besteht dies aus

  • trockenrubbelnd mit Frottéhandtüchern,
  • rein in den Hundebademantel,
  • ab auf die warme Decke und nochmals zugedeckt,
  • und am besten noch mit Zweibeiner kuscheln oder auf den Schoß – zur Not auch am Schreibtisch :-).
  • Föhnen ist übrigens bei uns auch sehr beliebt!

Sinnvoll ist bei kälteren Temperaturen durchaus auch ein Regenmantel oder ein wasserabweisender Fleece-Pullover, damit der Hund unterwegs nicht auskühlt. Wir haben zudem ein Warmhaltekissen für das Auto, das in der Mikrowelle erwärmt 8-10 h hält! Das erleichtert in vielen Fällen die Logistik (wenn man auf dem Heimweg vom Spaziergang noch was einkauft muss und der durchnässte Hund im Auto warten muss). Zudem denken wir über die Anschaffung eines Zweitbademantels nach, der dann im Auto verbleibt.

Bürsten, Kämmen, Entfilzen

Der Aufwand für die tägliche Fellpflege hängt entscheidend davon ab, wie lang und wie lockig das Fell ist. Nach unserer bisherigen Erfahrung reicht es bei einer Haar-Länge bis zu 3 cm, den Hund ein- bis zweimal wöchentlich zu Bürsten. Je mehr Locken der Hund hat und je länger der Pelz, desto häufiger muss die Bürste ran.  Das Fell neigt ab einer bestimmten Länge zum Verfilzen, insbesondere an den Beinen und am Kopf (hinter den Ohren). Die ausfallenden Haare verfangen sich im eigenen Fell und bilden Knoten oder gleich Filzmatten. Spätestens wenn der Hund beginnt, sich zu Kratzen, sollte man zur Bürste, bzw. zur Schere greifen, um diese Filzknoten zu entfernen. An diesen Stellen wird die Haut nicht mehr gut durchlüftet und beginnt zu jucken. Die Anschaffung von qualitativ hochwertigem Werkzeug lohnt sich durchaus. Zudem ist für diese Prozedur ein hinreichender Vorrat an Leckerli und etwas Geduld auf beiden Seiten ebenfalls ausgesprochen hilfreich. Trotz frühestem Training – schließlich ist die junge Dame bei einer Groomerin zur Welt gekommen – lieben wir beide das Bürsten nicht sonderlich – es gehört aber nunmal dazu!

 

 

 

 

 

Alle paar Wochen schneide ich auch das Gesicht und die Augen frei und kürze die Haare an den Pfoten und zwischen den Ballen. Letzteres ist insbesondere zur Schmutz-Prophylaxe sinnvoll.

Grooming, Schneiden, Scheren

Das Fell des Aussiedoodle (F1) ist lang, d.h. es wächst ständig nach. Wir haben es ehrlich gestanden noch nicht ausprobiert, wie lange es wirklich werden würde, spätestens bei einer Haarlänge von 5-6 cm ist bei uns ein Termin bei der Groomerin fällig, da dann täglich gebürstet werden müsste! Das ist etwa alle 6-8 Wochen der Fall. Wir planen hierfür stets 1,5 Stunden ein, denn sie arbeitet mit dem Hund und nicht gegen ihn. Es gibt Spiel-Pausen, wenn der Hund unruhig wird und sie gestaltet die Sitzung sehr angenehm. Paula geht gerne dorthin, wäre aber auch froh, wenn es erstens nicht so lange dauern würde und zweitens die Beine ausgespart bleiben könnten – da ist sie sehr empfindlich 🙂

Ob man nun das Fell schneidet oder mit der Schermaschine arbeitet, wie lang oder kurz geschnitten wird, welche Frisur, ob mehr oder weniger „pudelig“, ob beim Groomer oder in Eigenleistung – all dies hängt natürlich vom persönlichen Geschmack ab. Bei uns wird meist auf 13-16 mm geschoren, der Kopf bleibt rund und die Beine ebenso lang/kurz wie der übrige Pelz.

Vor dem Grooming
Nach dem Grooming auf 16 mm

 

 

 

 

 

Wir scheren übrigens auch im Winter, da es bei uns viel Schnee gibt und das Doodle-Fell diesen besonders anziehend findet! Paula sieht dann gleich aus wie ein Yeti! Da hilft nur kürzen oder vor dem Spaziergang die Beine und Füße einfetten!

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