Zauber der Wälder Smålands

Traumhaftes Abendlicht

Heute nehm ich Euch mit in den Wald. In der südschwedischen Provinz Småland – der Heimat von Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter und Michel aus Lönneberga – sind die Wälder besonders … irgendwie zauberhaft … märchenhaft … jedenfalls nachhaltig beeindruckend.

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Unterwegs im Nationalpark Glaskogen/Värmland (Schweden)

Meine Menschen und ich sind echte Naturfreaks. Am liebsten sind wir da unterwegs, wo die Natur noch einigermaßen unberührt ist, man wenig Menschen trifft, wo uns morgens die Vögel wecken, das Wasser glasklar glitzert und wir Fauna und Flora in möglichst ursprünglichem Zustand genießen können. Unsere Schwedenreise führte uns 2018 deshalb unter anderen in den Nationalpark Glaskogen im Värmland.

Blick vom Wohnwagen direkt auf den See bei Sonnenaufgang
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Tierheim-Besuch mit den Kindern vom Hunde-Einmaleins

Der krönende Abschluss unseres Kinder-Kurses war eine Führung im Tierheim in Starnberg. Ich durfte zwar mitkommen, musste allerdings während des Rundgangs im Aufenthaltsraum warten – so ne Schweinerei! Aber es ging hier ja schließlich nicht um mich, sondern um die Kids. Die sollten nämlich das, was sie mit mir gemeinsam erarbeitet hatten, auch auf andere Hunde übertragen lernen: Körpersprache lesen, auf fremde Hunde zugehen, sich vor fremden Hunden schützen, unterschiedliche Rassen und Persönlichkeiten von Hunden kennenlernen und Einblick in die Arbeit des Tierheim und des Tierschutzvereins bekommen.

Unser Guide Frau Kastner

Zunächst begrüßte uns Brigitte Kastner, die für uns ein 1,5 -stündiges Programm vorbereitet hatte. Wir erfuhren, dass derzeit 30  Hunde hier untergebracht sind und darüber hinaus viele Katzen und auch Wildtiere, wie Enten, Gänse, Marder, Füchse und Eichhörnchen. Zudem bekamen wir wichtige Infos zur Sicherheit und den Verhaltensregeln auf dem Gelände – ganz wichtig: keine Finger oder Hände in die Zwinger stecken, denn hier gibt es durchaus auch bissige Hunde!

Und dann ging es auch schon los. Bei den ersten beiden Zwingern waren wir schon vorgewarnt, dass es sehr laut wird. Hier lebten zwei Hunde, die ihr Territorium sehr entschieden verteidigten. Das war gleich mal eine ganz andere Hausnummer als mit so ’nem kleinen, zarten Lockentierchen wir mir 😳 Die Kinder hatten großen Respekt angesichts zweier Hunde, die wild bellten, an den Gittern hochsprangen, die Haare aufstellen und unmissverständlich zeigten: „Haut ab, hier ist mein Revier!“ Frau Kastner erklärte, dass beide Hunde nicht böse und außerhalb Ihres Geheges völlig unproblematisch und umgänglich sind – einer von ihnen war uns zuvor sogar am Eingang begegnet, als er vom Gassi zurückkam.

Das lautstarke Getöse der revierverteidigenden Hund ist in den Gesichtern der Kinder abzulesen.

Als nächstes besuchten wir Carlo, einen jungen Schäferhund-Mix. Er ist ein sehr netter Hund, allerdings sehr wild und ungestüm. Er hat noch nicht gelernt, dass man an Menschen nicht hochspringt und braucht noch viel Erziehung.

Carlo – wild und jung und ungestüm
Die Kids staunen ob dieser immensen Kraft und Energie – den will keiner an der Leine führen, auch wenn er noch so freundlich ist!

Anschließend ging es in die Katakomben zur Futterküche. Wir bekamen einen Einblick, wieviel die Hunde so verputzen. Täglich wird eine ganze Schrankladung in die Näpfe gepackt! Außerdem gab es dort ein riesiges Materiallager mit Decken, Leinen, Halsbändern, Geschirren und sonstigem Zubehör, das gespendet worden war. Was das alles kostet, so viele Tiere zu unterhalten!

Vorbei an zahlreichen weiteren Ausläufen und Gehegen mit Hunden in allen Farben, Größen und Altern, erreichten wir schließlich die große Agility-Wiese. Auch diese war von mehreren Ausläufen mit Hunden umgeben. Dort erwartete uns eine weitere Mitarbeiterin mit einer älteren Hündin an der Leine. Die Hündin war zwar sehr anhänglich und verschmust, allerdings aus etwas zurückhaltend.

Auf der großen Freilaufwiese mit Cindy
Sogar die Ungeduldigen und Hibbeligen waren ganz still.

Die Kinder verteilten sich auf der Wiese, gingen in die Hocke und warteten geduldig, dass die Hündin von sich aus Kontakt zu ihnen aufnahm. Mann, da war ich echt stolz auf die ganze Truppe! Die hatten richtig viel gelernt: abwarten, dem Gegenüber Zeit geben, langsam sein, sich klein machen, kein direkter Blickkontakt 🥰 So geht höflich in der Hundewelt! Und die Hündin honorierte das und lies sich von allen einmal durchkraulen und knuddeln!

Der nächste Gast war ein 8 Monate alter Riesenschnautze-Deutsch-Drahthaar-Mix. Da war nix mit in die Hocke gehen, der hätte alle einfach umgerannt vor lauter Übermut. Das junge Pubertier hatte allerdings deutlich mehr Interessen, die Hunde in den angrenzenden Zwingern zu provozieren, als mit den Kindern Kontakt aufzunehmen.

Spannend fand Balou allerdings das Spielzeug 😊

Als nächstes durften gleich drei Hunde zusammen in den Freilauf zu uns: ein mittelgroßer junger Mischling und zwei Malteser. Die Kinder waren insbesondere von dem Malteser-Junghund (6 Monate) völlig verzückt! Den hätten alle am liebsten mitgenommen 🥰 Er fand die Kinder hingegen so eher mittelprächtig und orientierte sich an seinen Kumpels. Auch das war ein guter Lerneffekt, denn ein Hund entscheidet eigenständig, ob er Kontakt aufnehmen möchte und die Kids sind gefordert, sich so zu verhalten, dass der Hund kommen will!

Der Welpe reagiert sehr fein auf die Körpersprache – wer zu sehr will wird gemieden

Zum Abschluss gab es das große Finale mit zwei ausgewachsenen Kangals – die Herdenschutzhunde sind äußerst imposante Erscheinungen. Ihre Aufgabe ist es, eine Herde eigenständig zu bewachen und gegen Wölfe und Bären zu verteidigen. Sie wachsen mit den Schafen auf und verbringen 24h bei ihnen im Freien. Es erfordert schon einiges an Mut, sich diesen friedlichen Riesen zu nähern. Toll war, dass Frau Kastner uns sehr schön das Verhalten der Hunde beim Betreten des Auslaufs erläuterte: Revier prüfen, Duftmarken aufnehmen und Markieren.

Die Führung im Tierheim war wirklich total spannend. Die Zeit verging viel zu schnell und die Kids hatten viel Spaß! Ein ganz herzlicher Dank geht an die Mitarbeiterinnen, die uns eine tolle Zeit ermöglicht und die vielen Kinder-Fragen geduldig und ausführlich beantwortet haben. Als Dankeschön überreichten die Kinder zum Abschluss stolz ihre selbstgebastelten Zergel. Dazu gab es noch einen Schnüffelteppich, eine Fleecedecke und eine kleine Geldspende für den Verein! Eine sehr schöne Geste war, dass jedes Kind entscheiden durfte, welcher Hund sein Spielzeug bekommen soll! Einer der Jungs gab sein Zergel dem Hund, der zu Beginn so wild im Zwinger getobt hatte! Wow! Die haben wirklich was gelernt fürs Leben! Ich bin sehr stolz auf die Kids, wie toll sie das gemacht haben!

Geschenke für die Tierheimhunde: Zergel, Fleecedecke und Schnüffelteppich
Zum Abschied gab es noch ein Gruppenfoto – eine wirklich tolle Truppe!

Der nächste Kurs „Hunde-Einmaleins für Kinder startet ab 9. November an der VHS Starnberg. Anmeldungen sind ab Ende Juni möglich.