Hundebegegnungen – „Sie hört halt nicht!“

Ein wundervoller, naturbelassener Campingplatz in Sachsen-Anhalt mit riesigem Hundestrand am Badesee. Es ist nicht viel los, auf der riesigen Campingwiese stehen etwa 10 Camper, davon fast alle mit Hunden. Die Stimmung ist entspannt, die Rezeption weit weg. Gleich vorne rechts eine Gruppe mit diversen Zelten und Fahrzeugen inkl. buntem Partyzelt, Bierbänken, es erinnert im Aufbau etwas an eine kleine Wagenburg oder einen Wanderzirkus.

Zwischen den Autos steht dort eine gestromte Doggenmix-Hündin ohne Leine und Halsband und beobachtet aufmerksam unsere Ankunft. Keiner der Bewohner nimmt davon Notiz. Frauchen und ich (angeleint) laufen in ca. 30 Meter (!) Abstand quer über die Wiese vorbei.

Es kommt, wie es kommen muss … die Hündin startet durch und steuert mit hohem Tempo und gesenktem Kopf direkt auf uns zu. Sie wirkt nicht sonderlich aggressiv, sondern eher ungestüm-interessiert und hat offenbar von höflicher Annäherung auf hündische Art (langsam, dem Gegenüber Zeit lassen, Blick abwenden, Bogen laufen) noch nichts gehört.

Frauchens halbherziger Versuch, sie zu blocken, verpufft bereits im Ansatz. Sie macht meine Leine los, damit ich ungestörter kommunizieren kann. Mein fester direkter Blick lässt die große Hündin bereits abbremsen, wir beschnuppern uns vorsichtig, drehen uns im Kreis. Ich habe kein großes Interesse, sie ist etwa in meinem Alter und offenbar führungslos -mindestens doppelt so groß und mein dreifaches Gewicht. Mit hängender Rute und abgewendetem Blick verdecke ich meine Analregion und versuche, mich langsam zu entfernen.

Dieser Interessenkonflikt scheint die Hündin zu überfordern, zumal sie noch immer ohne Unterstützung ihrer Menschen auskommen muss. Sie beginnt, mit mir herumzualbern (fiddle about). Ich merke, dass wir beide nicht auf Eskalation aus sind und so hopse ich Höflich ein wenig mit. Dabei bleibe ich im unmittelbaren Umfeld von Frauchen und versuche, die Energie des Gegenübers möglichst zu senken. Sie lässt sich soweit sie kann darauf ein. 👍🏻 Alles klar!

Nach einigen Minuten kommt ein junger Mann zu uns herübergeschlurft, offenbar der Halter. Sein vorheriges Rufen verhallte ungehört. „Geht das in Ordnung mit den beiden?“, fragt er Frauchen und deutet auf unsere Interaktion. „Na ja“, meint diese, „mein Hund findet das nicht so toll! Sie braucht eigentlich keinen Kontakt zu fremden Hunden!“ Er schnappt sich daraufhin seinen Hund und zieht von dannen. „Komm mit, die möchte ihre Ruhe!“, höre ich ihn noch sagen. Chapeau!

Zwei Stunden spielen Frauchen und ich auf der Wiese Fußball. Innerhalb von Sekunden steht die Dogge erneut bei uns – lief offenbar unangeleint in der Wagenburg herum. Das geht nun doch zu weit – mein Rudel, mein Ball, mein Spiel! Da hört jetzt die Höflichkeit auf. Bevor Frauchen reagieren kann, spritze ich auf sie zu, bremse sie ein und schnappe sie kurz an der Schulter ab: „Schleich dich!“ Sie dreht sofort ab, startet allerdings einen zweiten Versuch von der anderen Seite. Das gleiche Spiel nochmal von vorn, diesmal mit Unterstützung von Frauchen, die sie ebenfalls blockt. Super Teamarbeit! Die Hündin ist schwer beeindruckt, klemmt die Rute bis zum Bauch, der Rücken ist gekrümmt. Mit gesenktem Kopf und nach hinten geklappten Ohren entfernt sie sich zügig von unserem Stellplatz. Stur oder schwer von Kappee ist sie schon mal nicht 😂

Der Besitzer ist diesmal wesentlich schneller zur Stelle und hat die Szene beobachtet. Frauchen lobt seine Hündin, weil diese sofort kapiert hat, dass das nicht geht und uns sofort ihren Respekt zollt. „Ja“, meint der junge Mann, „das macht sie wirklich gut! Aber sie hört halt nicht!“ 🙈 Mit diesen Worten trollt er sich hinter seinem Hund hinterher, der längst kleinlaut zwischen den Zelten verschwunden war.

Was soll man dazu sagen? Ein junger Hund, der klare Ansagen nicht nur sofort versteht, sondern auch sofort befolgt, soll nicht hören können? Oder liegt der Ball beim Halter, der sich nicht klar ausdrücken kann, bzw. sich nicht die Mühe macht, mit seinem Hund zu arbeiten? Sehr schade! Das Gehör und der Verstand der Hündin sind jedenfalls funktionstüchtig!

Keilerei auf der Hundewiese oder: Warum manche Menschen keinen Hund halten sollten!

Im Bezug auf Hundebegegnungen gehöre ich ja zu den eher entspannten Zeitgenossen. Bei Frauchen darf ich daher fast überall (wo kein Verkehr ist) ohne Leine laufen und muss dennoch nicht jedem Artgenossen „Hallo“ sagen.

Kommt uns ein Hund entgegen, bleib ich stehen (oder leg mich ab) und schau mir das Gegenüber erst mal ganz genau an. Klar wird erst mal ausgiebig geschnüffelt, kommuniziert, abgecheckt, wie der andere so tickt, dann geht meist jeder wieder seiner Wege – ganz gechillt also! Wer mich schon von Ferne anpöbelt, dem geh ich aus dem Weg, da hab ich überhaupt keine Lust drauf. Manchmal lass ich mich auch auf ein kleines Spielchen ein (vor allem bei Pudel oder Doodeln). Frauchen sagt, ich sei sozial sehr kompetent – was immer das heißt.

Keilerei auf der Hundewiese oder: Warum manche Menschen keinen Hund halten sollten! weiterlesen

Ein Tag mit Balou, dem sanften Charmeur

Balous Rudel hatte heute wenig Zeit für ihn, deshalb war er für einen Tag bei uns zu Gast. Balou ist 15 Monate alt und ein bildhübscher Schäfer-Aussie-Beagle-Mix mit einem traumhaft weichen Fell. Schon am frühen Morgen durfte er mit uns nach Kerschlach zum Dummy-Training. Er konnte es kaum aushalten, nur zuzuschauen, wo er doch selbst so wahnsinnig gerne apportiert! Nach dem Training kühlte er sein aufgestautes Temperament bei einer Toberunde mit Labradeuse Joy – mir ist er dafür ja viel zu groß und zu schwer und zudem altersgemäß auch noch ziemlich frech. Er war somit genau Joys Kaliber 😝. Ich hab‘ währenddessen lieber mal die Mauselöcher und Maulwurfshügel auf der Wiese gecheckt. Muss ja schließlich auch einer machen! 🤣

Frauchen hat dann mit Balou und mir noch bisl‘ selbstständig Dummyarbeit gemacht. Der Balou ist da echt mit Feuereifer dabei – und lässt sich durch nix und niemand aus der Ruhe und Konzentration bringen! Nach drei erlebnisreichen und aufregenden Stunden waren wir schließlich wieder glücklich zu Hause.

Da ich ja von Haus aus so’n kleinen Kontrolltick hab, wenn Hundebesuch da ist, hat Frauchen uns erst mal getrennt jeweils auf einer eigenen Decke geparkt! Und da Balou so aufgeregt war und zudem auch noch sensibel auf meine Präsenz und durchdringenden Blicke reagiert hat – er hat total gehechelt und konnte sich kaum entspannen – gab es erst nen Sichtschutz und dann nen Kauring zur Beruhigung seiner Nerven.

So’n großer Hund und dann mit Beruhigungsschnuller! Das hab ich ja gar nicht verstanden! Zum Glück fiel auch für mich ’n Knabberteil ab 😊! Wahrscheinlich ist das der Preis für seine unglaubliche Sensitivität und Zugewandtheit! Und kaum waren zwei Stunden vorbei, ha’m wir auch schon beide friedlich gepennt, um die Erlebnisse des Vormittags zu verarbeiten! Frauchen konnte so in aller Ruhe am Schreibtisch arbeiten. Sie muss ja schließlich noch paar Hundekekse verdienen!

Am Nachmittag gab es nochmal ne gemeinsame Garten-Tobe-Session, bei der wir sogar miteinander gespielt haben. Bislang hab ich das im Kontakt mit Balou immer vermieden, weil er oft so stürmisch ist und mich auch gern mal über’n Haufen rennt. Ich war deshalb ganz erstaunt, wie respektvoll und vorsichtig er sich heute mit mir zeigte: Er hielt stets angemessenen Abstand, ging auf jedes Angebot ein, respektierte meine Grenzen und nahm sich körperlich ganz schön zurück – schließlich bringt er ja locker das doppelte Kampfgewicht und das dreifache an Körpergröße mit ein 😜!

Irgendwie im Laufe des Tages ist dann bei uns beiden wohl der Knoten geplatzt. Balou hat sich von meiner Zickigkeit in Sachen Raumverwaltung im Haus überhaupt nicht beeindrucken lassen und konterte stets mit ungebremsten Charme-Offensiven! Diesen konnte selbst ich auf Dauer nicht widerstehen! Frauchen ließ es deshalb auch mal laufen ohne regulierend einzugreifen! Die folgenden Bilder und das Video sprechen wohl für sich: Von mir aus darf der Balou gern wieder mal kommen!

Mein zweiter Frühling

So, ich wäre jetzt zumindest frisurentechnisch bereit für den Frühling! Der Bart ist ab – und der zottelige Winterpelz auch 😊. Jetzt erkennt man auch meine sportliche Figur wieder viel besser! Mit langem Pelz bin ich ja eher ein Pummelchen 😝.

April 2018 – frisch geschoren

Erstmals hat sich Frauchen heute selbst an die Schermaschine gewagt, währenddessen meine Lieblings-Groomerin Marion Stieglmeier (Salon Fellwechsel) mich mit Leberwurst vollstopfte 😜 und dabei gute Ratschläge verteilte! Ich glaub, die zwei hatten richtig Spaß!  Mein zweiter Frühling weiterlesen

Mischlingswettbewerb 2018

Ihr wisst ja sicher, dass es für Rassehunde von den unterschiedlichen Zuchtverbänden immer mal wieder Hundeausstellungen gibt. Da der Aussiedoodle ja keine offizielle Hunderasse ist (siehe Beitrag „Ist der Aussiedoodle ein Rassehund?“), gelten wir offiziell als Mischlinge.

Im Rahmen der Münchner Heimtiermesse im März 2018 finden nun ein Mischlingswettbewerb statt, zu dem Frauchen mich spaßeshalber mal angemeldet hat. Ich bin schon ganz aufgeregt, denn ich habe keine Ahnung, was mich da erwartet. Das Ziel ist wohl „Münchens schönsten Mischling“ zu identifizieren. Na ja, da wird es ja sicher noch ein paar mehr Anwärter geben!

Momentan laufen die Vorauswahlentscheidungen und ich liege derzeit tatsächlich gar nicht so schlecht im Rennen. Die 20 Hunde mit den meisten Stimmen, werden in die Endauswahl eingeladen. Vielleicht habt Ihr ja Lust, meine Bewerbung zu unterstützen? Dann schenkt mir doch einfach Eure Stimme.

Und so funktioniert’s: http://www.muenchner-heimtiermesse.de/index.php/teilnehmeruebersicht_aktuell.html
Scrollt nach unten bis zu meinem Profil Foto und aktiviert das Sternchen am Ende.

Bislang habe ich 185 Stimmen (Stand: 24.2.18) – aber die Konkurrenz ist auch nicht zu verachten! Ich halte Euch auf dem Laufenden und übe derweil fleißig weiter an „Gehorsam“, „Catwalk“ und „Freestyle“.

Ist der Aussiedoodle ein Rassehund?

Der Aussiedoodle ist keinesfalls eine „Promenadenmischung zu überhöhtem Preis„, wie dies in einschlägigen Foren häufig zu lesen ist. Der Aussiedoodle ist ein Hybrid, d.h. eine Kreuzung zweier reinrassiger Hunderassen.

Auf diese Weise sind im Übrigen fast alle heutigen Rassehunde entstanden. Auch der heute so beliebte Australian Shepherd wurde erst 1996 vom FCI als Rasse anerkannt.

Wie definiert sich eine Hunderasse?

Der Duden definiert Rasse als 
(Biologie) Gesamtheit der auf eine Züchtung zurückgehenden Tiere, seltener auch Pflanzen einer Art, die sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale von den übrigen derselben Art unterscheiden; Zuchtrasse


Im Englischen definiert sich Zuchtrasse (breed) als
A race of animals selected and maintained by humans, with a characterized appearance und a common gene pool. 

Überprüfen wir doch diese Kriterien einmal für den Aussiedoodle: Ist der Aussiedoodle ein Rassehund? weiterlesen

Vorurteile: Designerdog

Der Aussiedoodle wird häufig in einem Atemzug mit anderen Hybrid-Hunden genannt und von Kritikern als Designerdog tituliert, bzw. abgewertet. Im Folgenden setze ich mich mit den gängigsten (Vor-) Urteilen auseinander.

Bei diesen neumodischen Mischungen geht es sehr vielen Verkäufern um reinen Profit, das machen auch die teils utopischen Preise deutlich. Dabei gibt es hier keinerlei Kontrollen, Mindestanforderungen oder Pflichtuntersuchungen – noch nicht einmal Papiere (Quelle: https://www.hundeseite.de/designerhunde/).

Warum soll man denn soviel Geld für nen Mischling ausgeben?! Sowas findet sich bestimmt auch im Tierheim. Und es ist witzig, das die Amis für alles nen Club haben. (Quelle: https://www.polar-chat.de/hunde/topic/22473-aussiedoodle-und-co/?page=2)

  • Wie bei allen gezielten (Rasse-) Züchtungen gibt es auch beim Aussiedoodle gute Züchter mit viel Expertise und schwarze Schafe, die ausschließlich auf den Profit aus sind. Darin unterscheidet sich ein Hybrid-Hund nicht von einem Rassehund.
  • Wer sicher sein will, dass sein Hund aus einer seriösen Aufzucht stammt (egal ob Rasse- oder Hybrid-Hund), muss den Züchter auf Herz und Nieren prüfen. Das ist bei Rassehunden einfacher, da diese in Rassenverbänden zusammengeschlossen sind. Aber auch Rassehunde werden auf dem Schwarzmarkt verkauft, über illegale Vermehrer/Welpenhändler über das Internet vertrieben. Verantwortlich dafür sind Welpenkäufer, die nicht bereit sind, für einen gesunden Welpen aus einwandfreier Abstammung und Aufzucht einen angemessenen Preis zu zahlen.
  • Die Rasse eines Hundes allein sagt nichts über die Seriosität der Zucht aus.
  • Auch der Preis für einen Welpen sagt gar nichts über die Seriosität der Zucht oder dessen Gesundheit aus.
  • Wer verantwortungsvoll züchtet, hat Kosten (Gesundheitsprüfung der Eltern, Decktaxe, Tierarzt, Vorsorge, Impfungen, Aufzucht, Futter, Sozialisation, etc.) und orientiert sich an den gängigen Zuchtrichtlinien. Diese regeln z.B. das Mindestalter für die erste Belegung des Muttertiers, die Häufigkeit der zugelassenen Deckungen, die medizinische Versorgung und das Mindestabgabealter der Welpen. Weiterhin gibt es Vorschriften wieviel Platz die Welpen zur Verfügung haben, wie groß der Auslauf ist, ob der Welpenspielplatz optimal ausgestattet ist. Nur so sind optimale Bedingungen gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Hunde hervorgehen – und das völlig unabhängig davon, ob Rasse- oder Hybridhund. In der Regel liegen die Preise für reinrassigen (Mode-) Hunde deutlich über denen, die für einen Hybrid-Hund bezahlt werden.
  • Seriöse Züchter können auch bei Hybridhunden die Abstammung und Gesundheit der Elterntiere (im Fall des F1-Aussiedoodles reinrassige Hunde), sowie die Gesundheit und Impfung der Welpen (durch eine Bescheinigung des örtlichen Tierarztes) und ggf. auch die Qualität der Zuchtstätte (Zwinger) nachweisen. Zudem kann sich jeder Welpenkäufer von den Bedingungen vor Ort selbst ein Bild machen (Zwinger oder Familie, Kontakt zu anderen Hunden, Reizen, etc.)
  • Somit können auch Hybridhunde Papiere haben, es fehlen ihnen lediglich Papiere, die sie als einem Rasseverband zugehörig ausweisen.

Vorurteile: Designerdog weiterlesen

Warum ein Hybrid-Hund?

Hunde haben mich mein ganzes Leben hindurch begleitet und fasziniert. Dabei kam es mir nie auf die Rassezugehörigkeit an. Alle Hunde, mit denen ich bisher lebte (immerhin vier) waren Mischlinge – meist aus dem Tierschutz. Entscheidend war für mich ausschließlich ihr Wesen, ihr Charakter, ihr Temperament und ihre Lern- und Bindungsbereitschaft. Rassehunde und die damit verbundenen meist rein optischen Standards empfand und empfinde ich persönlich eher befremdlich. Da geht es mir mit Hunden nicht anders als mit Menschen – allein der innere Kern zählt.

Von all meinen bisherigen Hunde durfte ich lernen, dass besonders der Charakter der Eltern und die Erfahrungen und Bedingungen in der Prägungsphase (bis ca. 10. Lebenswoche) entscheidend für einen Hund sind. Fehler und schlechte Erfahrungen aus dieser Zeit lassen sich nur sehr schwer wieder ausbügeln.

Zuletzt hatte ich über 9 Jahre einen 40kg-Angstbeißer (mit ansonsten wunderbarem Charakter) aus dem Tierheim  an meiner Seite, mit dem ich gemeinsam alle Höhen und Tiefen durchlebt habe. Er hat mich gelehrt, hinter die Fassade zu blicken, die Welt mit Hundeaugen zu sehen und meine Begeisterung für die Kynologie geweckt. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Diesmal sollte es nun ein Welpe sein, der zu meiner aktuellen Lebenssituation passt, und auch von der genetischen (Rasse-) Disposition her stimmig ist. Um ideale gesundheitliche und sozialisatorische Bedingungen zu ermöglichen, kam für mich nur ein verantwortungsvoller und erfahrener Züchter in Frage. Zudem wollte ich (rassenbedingte) genetische Defekte (mein Schäfermix litt unter einer Hüftdysplasie) möglichst ausschließen. Über ein Jahr lang haben wir uns informiert, diskutiert, überlegt, mit Haltern und Züchtern gesprochen, uns Zuchtstätten angeschaut, bevor wir schließlich den für uns optimalen Welpen gefunden hatten: eine Aussiedoodeline aus einwandfreier, optimaler Zucht mit dem für uns genau passenden Charakter 😊.

Hybrid-Hunde gehören keinem Rassenverband an und haben per se keinen festgelegten optischen Rassestandard. Es gibt somit keine Ausstellungen und auch keine Züchter, die nur auf Show-Linie aus sind. Der Zuchtfokus aller Hybrid-Hunde liegt auf ihrer Eignung als Familien- und Begleithunde. Die Eltern unseres Welpen sind beide von ihrem Rasseverband als zuchttauglich eingestuft und der Zwinger „vom Fensdorfer Tal“ wurde vom regionalen Zuchtwart als vorzüglich begutachtet und geprüft. Letzteres bezieht sich nicht auf einen Rassestandard, sondern auf die Aufzuchtbedingungen und die gesundheitliche Verfassung der Eltern (z.B. Häufigkeit der Belegung, etc.). Hierfür bin ich im übrigen auch gerne bereit, einen entsprechenden Preis zu bezahlen,

Häufig wird argumentiert, dass es auch im Tierheim viele Welpen gibt – meist Beschlagnahmungen von kriminellen Vermehren oder illegalen Transporten. Diese Welpen kommen unter ungünstigen Bedingungen in diese Welt und haben zweifelsohne ein besseres Leben verdient. Sie haben mein größtes Mitgefühl und ich wünsche ihnen baldmöglichst eine passende Familie.

Nach vielen Lebensjahren mit Tierschutzhunden habe ich persönlich mich für eine andere Option entschieden. Dieser Hund soll später einmal als Therapiehund ausgebildet und eingesetzt werden. Wir wollten deshalb nicht die „Katze im Sack“, sondern Gewissheit über die Herkunft, Charakter, Gesundheit, Wesen und bisherige Sozialisationsbedingungen. Ich finde es persönlich im übrigen sehr schade, wenn man sich für eine derart wohlüberlegte und bewusste persönliche Entscheidung – die ja immerhin die nächsten 15 Jahre meines ganz privaten Lebens betrifft – immer wieder mal rechtfertigen muss.

Ein Hybrid-Hund ist weder besser noch schlechter als ein Rassehund oder ein Tierschutz-Mischling. Wichtig ist, dass die Anschaffung des Hundes mit Herz und Verstand geschieht und zu den jeweiligen persönlichen Lebensumständen des Halters passt.

Entscheidungshilfen für die Welpenauswahl

Wer überlegt, sich einen Aussiedoodle-Welpen zuzulegen, sollte folgende Informationen aufmerksam lesen und bei der Auswahl von Züchter und Welpen berücksichtigen. Nur so wird er/sie lange Freude an einem gesunden, vitalen und lebensfrohen Hund haben:

  • Aussiedoodles sind hypoallergen, jedoch nicht antiallergisch (Fellfragen: Ist der Aussiedoodle hypoallergen?)
  • Aussiedoodles (F1) haaren zwar wenig, benötigen allerdings regelmäßiger Pflege, um nicht zu verfilzen.
  • Die vielfältige Farbigkeit und Musterungen des Aussiedoodlesells beinhaltet deutlich mehr als ein hübsches Aussehen und impliziert für den Züchter das Erfordernis komplexen genetischen Wissens. (Seriöse Zucht oder Geldmacherei?)
  • Je höher der Weiß-Anteil am Kopf eines mehrfarbigen Welpen, desto höher ist das Risiko einer Taubheit.
  • Überwiegend weiße und blauäugige Welpen bergen ein statistisch höheres Risiko von Seh- und Hörschädigungen und sollten vor dem Kauf tierärztlich getestet werden.
  • Die Verpaarung von zwei Merle-Eltern ist ethisch nicht vertretbar, da hierbei mit hoher Wahrscheinlichkeit Welpen mit angeborenen Behinderungen oder Totgeburten zu erwarten sind.
  • Die Wahrscheinlichkeit von Seh- oder Hörschäden ist bei einfarbige Welpen gleich welcher Farbe und mit oder ohne weiße Zeichnung am niedrigsten. Auch sie sehen entzückend aus.
  • Weil viele Pudel das dominante „Silber“-Gen tragen, werden aus schwarzen Welpen meist silbergraue Aussiedoodles. Einfarbig helle Welpen (weiß oder creme) und merlefarbene Welpen hellen deutlich seltener auf.