Lesehund Paula spielt Fußball ⚽️

Heute habe ich eines von Paulas Lieblingsspielzeugen – einen kleinen Stoff-Fußball – mit in die Lesehundtasche gepackt. Nach der Leseeinheit durfte jedes Kind eine Runde mit ihr Fußball spielen – was für eine Freude 🎉

Was das mit Leseförderung zu tun hat?
Es macht Hund und Kind zunächst einmal viel Spaß! Kind und Hund erfahren, dass die Schule nicht nur Arbeit bedeutet, sondern auch Ausgelassenheit! Die Interaktion zwischen Kind und Hund erfolgt nach klaren Regeln, die Impulskontrolle, Rücksichtnahme, Verantwortung und Kommunikation implizieren! Es wird nicht wild losgeballert, sondern achtsam in gegenseitiger Abstimmung agiert. Beide Seiten sind gefordert, die eigene Aktion so zu gestalten, dass sie sich selbst nicht gefährden: der Hund muss aufpassen, dass er auf dem glatten Boden nicht ausrutscht, das Kind, dass es den Ball erst nimmt, wenn der Hund diesen freigibt!

Vorher wird sehr konzentriert gelesen

Unsere aktuellen Lesekinder sind seit Februar 2019 regelmäßig beim Lesehund und haben riesige Fortschritte gemacht – nicht nur in der individuellen Lesekompetenz, sondern vor allem bei der Lesemotivation. Nutzten sie Anfangs Paulas Anwesenheit gern auch mal als Ablenkung, stürzen sie sich heute immer gleich auf die Lesehefte erfreuen sich an den kleinen Geschichten und über jedes gelesene Heftchen – meist wollen sie gar nicht mehr aufhören, wenn die Lesezeit um ist…. 🥰

Das ist wirklich das größte Geschenk, dass sie uns machen können 🎉 Und das ist auch der relevante Effekt, der beim Lesehund-Einsatz immer wieder zu beobachten ist! Die Lesemotivation ist eine wichtige Voraussetzung für alle weiteren Bildungsprozesse und Grundlage für lebenslanges Lernen – weit über das Klassenziel und die Grundschule hinaus! So dürfen wir dazu beitragen, diesen Kindern eine gute Basis für ihren weiteren Schul- und Bildungsweg zu schenken. ❤️

P.S.: Herzlichen Dank an die Eltern für die Freigabe des Videos! 🙏🏻

Fremdsprache „Hündisch“ für Kinder

Letzte Woche starteten wir in die zweite Staffel unseres „Hunde-Einmaleins für Kinder“ an der Volkshochschule. Die Kids der ersten Runde waren so begeistert, dass sie richtig viel Werbung gemacht haben und der Kurs ist somit fast ausgebucht 👍🏻

Heute ging es um das wichtige Thema Körpersprache: woran erkenne ich, wie es dem Hund gerade geht, ob er Kontakt möchte oder ob man besser Abstand wahrt. Das ist gar nicht so einfach! Statt Vokabeln lernen hieß es genau beobachten: Ohren, Rute, Augen, Kopfhaltung, Körperspannung, Tempo, Bewegungen, etc. Das klappte aber richtig toll! Ich durfte zeigen, wie man perfekt hündisch spricht – und Frauchen hat übersetzt.

Im Garten gab es dann praktische Übungen und Spiele, wie etwa einen Tunnel für mich bauen zum durchflitzen 🥰 Das macht allen Beteiligten Freude!

Die Kinder haben geübt, mich an der Leine zu führen – zum Teil im Slalom durch die Pylonen! Und abschließend durfte mir jeder einen Dummy werfen, mich auf Kommando losschicken und ich durfte den Kids den Dummy in die Hand apportieren! Dafür gab’s natürlich jedesmal ein Leckerchen! Was für ein Spaß!

Die Gruppe ist diesmal wirklich großartig! Alle nehmen total viel Rücksicht, sind ruhig und geduldig und arbeiten super engagiert mit! Da fühl ich mich so wohl, dass ich heute sogar mitten zwischen den Mädels am Boden auf dem Rücken lag und mir den Bauch kraulen lies ❤️❤️❤️

Tolle Überraschung für Lesehund Paula

Heute waren wir wieder in der Grundschule in Percha als Lesehelferlein. Die Kinder haben sich riesig gefreut, weil ich wegen Läufigkeit und Herbstferien drei Wochen pausiert hatte. Schon im Pausenhof wurde Frauchen von vielen Kindern gefragt, ob es mir jetzt wieder gut geht 😊 Viele hatten sich offenbar richtig Sorgen um mich gemacht!

Vier Kinder konnten mir heute jeweils ca. 15 Minuten vorlesen. Das geht inzwischen richtig flüssig und die meisten stocken nur noch selten im Lesefluss. Was für ein Fortschritt gegenüber den Anfängen vor einem halben Jahr noch. Das Schönste für mich jedoch ist, zu spüren, wie viel Freude es den Kindern macht, vorzulesen. Gerade für die leseschwachen Schülerinnen und Schüler ist das das wichtigste Ziel unserer Arbeit: den Druck nehmen, Lesen positiv besetzen, Erfolgserlebnisse schaffen und Freude am Lesen vermitteln!

Unser schwächstes Lesekind hatte noch bei meinem letzten Einsatz große Schwierigkeiten, Buchstaben zusammenzuziehen oder gar Silben und Wörter zu erfassen. Es war beim Lesen extrem nervös, stand innerlich unter großem Druck. Frauchen musste sehr viel Unterstützen und Loben. Beim letzten Mal spiegelte sie ihm, dass es innerhalb unserer gemeinsamen Leseeinheiten mit jeder Minute besser wurde und es immer mehr an Sicherheit gewann und entspannte. Sie sagte, dass ich mich riesig freuen würde, wenn es zu Hause mehr üben würde, weil es ja selbst spüren kann, was etwas mehr Übung bewirkt.

Ebenso wichtig wie das Lesen ist den Kindern das Abstempeln der gelesenen Heftchen.

Heute hat es uns völlig überrascht! Statt um einzelne Worte zu ringen, war erstmals ein Ansatz von Lesefluss zu erkennen! 🎉 🙏🏻🎉 Es war zwar noch immer nervös und nestelte beim Lesen an seinen Schuhen herum, aber insgesamt war eine deutliche Entspannung spürbar. Ich konnte sogar fast ein wenig Freude am Vorlesen spüren 🥰 WOW! Was für ein Erfolg! Wir freuen uns riesig für das Kind, das uns ganz stolz erzählte, dass es mit seiner Mama viel geübt hatte! Was für ein wunderbares Geschenk 🎁

Motivierendes Feedback zum Hunde-Einmaleins

Dieser Tage bekamen wir eine sehr schöne Rückmeldung zu unseren hundegestützten Aktivitäten mit Kinder (s.u.). Solche Reaktionen freuen uns ungemein und schenken uns Motivation und Kraft für die Umsetzung weiterer Ideen und Aktivitäten. Herzlichen Dank!

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Trickdogging – Hinterhandstand

Pudel haben nicht nur die Besonderheit, nicht zu haaren, sie agieren auch sehr pfotenlastig. Dem trägt die physiologische Besonderheit Rechnung, dass sie eine extrem gute und starke Hinterhandmuskukatur ausbilden können – sofern man diese trainiert. 🥰

Am Strand auf Öland

Damit sind Pudel und Pudelmixe wie ich dafür prädestiniert, auf der Hinterhand zu stehen. Bei uns heißt das „Bärli“.

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Hunde-Einmaleins für Kinder – Herbst 2019

Wir freuen uns sehr, im Herbst 2019 wieder das „Hunde-Einmaleins für Kinder“ anbieten zu können. Veranstalter ist die VHS Starnberg.

In sechs Einheiten lernen die Kids in Theorie und Praxis, wie Mensch und Hund miteinander auskommen und wie man mit Hunden umgeht, so dass beide Freude daran haben. Inhalte sind u.a.: Hunde verstehen, „Wie sag ich’s meinem Hund?“, Alltag und Tricktraining mit Hund, Übungen zum angstfreien und artgerechten Umgang mit Hunden, u.v.m.

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Natürlicher Zeckenschutz im Alltag – ein Erfahrungsbericht

Zum Thema Zeckenschutz gibt es 1.000 Meinungen und Erfahrungen. Im Prinzip lassen sich diese grob in zwei Gruppen einteilen:

  1. „Alles, nur keine Chemie„ oder
  2. „Hauptsache zeckenfrei“

Zu welcher Kategorie zählt Ihr? Ich bin absolut kein Fan von unnötigen Chemiekeulen, zumal mein Pudelmix recht empfindlich reagiert. Es gibt für mich aber gleich mehrere gute Gründe für Punkt zwei.

Klein, aber gemein 🥵
  • Mit meinem Mann habe ich die Vereinbarung, dass der Hund einziehen kann, solange er keine Zecken reinträgt. Diesen Deal will ich auf jeden Fall einhalten und er ist auch in meinem Interesse.
  • Da ich mit Paula auch in der Schule arbeite, ist eine erfolgreiche Parasitenprophylaxe unabdingbar. Die Einhaltung der Hygienestandards ist für mich eine Selbstverständlichkeit und Basis meiner Arbeit. So sehr ich meinen Hund liebe, die Gesundheit des Menschen geht für mich vor!
  • Neben Borreliose (die bei Hunden eher selten vorkommt), übertragen Zecken. vermehrt auch Mittelmeerkrankheiten, die z.T. tödlich oder mit schwerwiegenden Folgeschäden verlaufen. Diese stellen eine deutlich größere Gefahr für Hunde dar, als ein guter Zeckenschutz.
  • Mein Hund ist ein echter Zeckenmagnet und wir leben in einer Risikoregion mit extrem hohem Zeckenaufkommen. Ohne Prophylaxe sammle ich täglich bis zu 20 dieser Biester von ihr ab! No way!
  • Mein Hund begleitet mich durch den Alltag und wir verbringen sehr viel Zeit miteinander. Rein pragmatisch sehe ich mich nicht imstande, mich vor und nach jedem Verlassen des Hauses um diese Biester zu kümmern.

Somit war klar, dass eine zuverlässige und wirksame Lösung gefunden werden musste, die für Mensch und Hund einigermaßen sicher ist. Wir starteten also unsere persönliche Versuchsreihe zur Zeckenprophylaxe 😜

Auf Anraten unseres Tierarztes verwendete ich in Paulas erstem Lebensjahr Bravecto, eine Tablette, die mehrere Monate wirkt und mit der er seit Jahren sehr gute Erfahrungen macht. Er hatte bei über 900 Patienten bislang keinerlei Probleme. Die Wirkung war tatsächlich sensationell: Wir hatten mit einer einmaligen Gabe einen zecken-, floh- und ungezieferfreien Sommer. Was ist da drin? Klar, reine Chemie, ein Nervengift, dass der Hund oral aufnimmt. Sie hat es sehr gut vertragen, allerdings stimmten mich zahlreiche Berichte von dramatischen Nebenwirkungen bei längerer Anwendungsdauer nachdenklich ….

Im zweiten Sommer probierten wir das Zeckenhalsband von Seresto aus. Laut meinem Tierarzt sei der Wirkstoff (natürlich auch giftig) in den Kunststoff eingearbeitet und wird nur bei dauerhaftem Körperkontakt abgegeben – somit auf den Hund und nicht den Menschen. Es sieht zwar nicht schön aus, riecht jedoch nicht und kann im Einsatz auch abgenommen werden. Wir hatten damit einen zweiten ungeziefer- und zeckenfreien Sommer.

Eine neue Tierärztin wies mich letztes Frühjahr darauf hin, dass das Seresto-Halsband repellierend wirkt, d.h. der Wirkstoff quasi als Wolke über dem Hund liegt. Somit geht dieser bei Hundekontakt auch auf den Menschen über. Zwar sei die geringe Dosierung für gesunde Erwachsene nicht gefährlich, immunanfällige, allergische oder chronisch Kranke könnten dennoch darauf reagieren. Mir kam sofort meine Nachbarin in den Sinn, die unter Polyneuropathie litt und häufig mit Paula Kontakt hat. Was ist mit immunschwachen Kindern im Einsatz? Auch die Tatsache, dass mein Hund oft mit uns kontaktliegt, beunruhigte mich zunehmend. Es musste somit eine neue Lösung her!

Einreibungen mit Kokosöl, diverse Futterzusätze oder auch die beliebte Bernsteinkette blieben bei uns leider völlig ohne Wirkung. Ich war ratlos!

Per Zufall las ich in einem DIY-Blog (https://www.smillaswohngefuehl.com) von einem Rezept für selbstgemachte Zeckenschutzleckerli. Obwohl ich wenig Hoffnung auf Erfolg hatte, wollte ich in dieser Sache nichts unversucht lassen!

Unser Erfolgsrezept 🎉

Die erste Marge sah schon mal sehr schön aus und Paula liebte sie! Jeden Tag gab‘s zum Frühstück ab sofort einen der Zeckenkekse. Die ersten Tage fand ich noch das eine oder andere dieser Krabbelbiester im Fell, es gab jedoch keinen einzigen Biss! Allen Unkenrufen und Zweifeln zum Trotz ist mein Hund seit über einem Monat zeckenfrei! Ich bin absolut begeistert!

Wir haben das Ursprungsrezept noch um Schwarzkümmelöl erweitert und sind nun rundum zufrieden: keine Gifte, gesunde Zutaten, praktikable Anwendung und recht einfache und schnelle Zubereitung! Sogar auf unserer Campingtour ist nun immer eine Dose Zeckenkekse mit dabei! Der einzige Nachteil: Sie müssen kühl (unter 15 Grad) gelagert werden.

Hier das Rezept:

Zutaten: 200 g Bio-Kokosöl, 60 g Bierhefeflocken, einige Tropfen Schwarzkümmelöl

Zubereitung: Das Kokosöl erwärmen bis es flüssig ist, die Bierhefe und das Schwarzkümmelöl einrühren und gut durchmischen – am besten 5 min. mit dem Handmixer. Die Masse dann in Silikonbackformen füllen. Das klappt bei uns am besten mit einem Kaffeelöffel und anschließend die überstehende Masse mit einem Teigschaber entfernen, damit die Kekse nicht zusammenkleben.

Wir nutzen die Pfötchenformen (halb gefüllt) oder die etwas kleineren Knochenformen. Das ganze kommt dann ins Gefrierfach. Im Froster setzt sich die Bierhefe ab und es entsteht die Zweifarbigkeit. Nach 2-3 Stunden sind die Kekse fertig und können einfach aus der Form gedrückt werden. Im Glas oder einer Dose im Kühlschrank sollen sie sich angeblich mehrere Monate halten. Dazu habe ich noch keine Erfahrungswerte.

Silikon-Backformen Pfoten und Knochen

Menge/Dosierung: Die angegebene Menge reicht für ca. 3 Knochenmatten und eine Pfotenmatte. Ein solcher Keks täglich ist für meine 12-kg-Hund ausreichend. Bei 20-kg-Hunden würde ich zwei Knochen oder ein ganz gefülltes Pfötchen pro Tag füttern.

Achtung: Manche Hunde reagieren auf zu viel Kokosöl mit Durchfall – also besser mit einer geringen Dosis starten und langsam steigern, falls keine Wirkung eintritt.

Mein Tipp: Am besten die Matten vor dem Befüllen auf ein dünnes Tablett stellen, das mit in den Froster wandert. So gibts am wenigsten Kleckerei! 🙈

Nun bin ich natürlich sehr gespannt auf Euer Feedback, ob das bei Euren Hunden auch so wunderbar funktioniert! 🥰

Schuljahresende 2018/19 für den Lesehund

Ende Juli, 34 Grad im Schatten, es ist der (vor-) letzte Schultag nun endlich auch in Bayern! Wir sind heute zum letzten Mal bei unseren erstklassigen Lesekindern – obwohl es streng genommen viel zu heiß zum Arbeiten ist! 

Alle haben in den letzten Monaten soo große Fortschritte gemacht und v.a. die Freude am Lesen entdeckt …
… und sie wollen sich natürlich alle von mir verabschieden!

Aufgrund der Hitze gibt es heute nur ganz kurze Leseeinheiten, damit ich bei den Temperaturen nicht allzu lange im Einsatz bin. Frisches Wasser steht besonders viel bereit und statt auf der Kuscheldecke liege ich lieber auf dem kühlen Boden! Heute haben wir nicht nur für meine Lesekinder, sondern für alle Erstklässer (34 Kinder in zwei Klassen) eine Überraschung im Gepäck!

Frauchen und ich besuchen die Kinder in ihren Klassenzimmern und ich bringe meine eigene Schultasche mit! Das haben wir gestern Abend extra nochmal geübt! Trotzdem ist das in der neuen Umgebung ganz schön aufregend – die Kinder müssen mucksmäuschenstill sein und auf ihren Plätzen bleiben, um mich nicht abzulenken…. und dann klappt das auch!

Lesehund Paula mit Schultasche

Die Tasche ist gefüllt mit selbstgebastelten Lesehund-Lesezeichen mit meinem Foto und einem aufmunternden Sprüchlein. Alle Kinder bekommen ein Leckerli, dürfen mich nacheinander rufen, mir dieses füttern und sich ein Lesezeichen mit nach Hause nehmen. Das war für mich eine Premiere, da ich mich erstmals frei im Klassenzimmer bewegt habe und zu jedem Kind einzeln hinlaufen sollte …. viele hatte ich im Schulhaus schon mal gesehen, aber natürlich waren die irgendwie fremd … und da standen so viele Dinge rum, die ich nicht kannte: Schultaschen, Mülleimer, Regale … und zwischen all den Kindern, Stühlen und Tischen durch war es auch ganz schön eng! Wenn ich gezögert habe (z.B. unter einem Tisch durch – da waren so viele fremde Kinderbeine), hat mich Frauchen natürlich gleich unterstützt und mir alternative Wege aufgezeigt. Aber ich hab natürlich ganz schnell kapiert, dass sich das futtertechnisch auch lohnt! So macht auch mir Schule Spaß ☺️

Lesehund-Lesezeichen zum Erhalt der Lesemotivation in den Ferien

Die Freude bei den Kindern ist riesengroß und einige lesen stolz vor, was auf ihren Lesezeichen steht – sogar mein afghanisches Lesekind traut sich vor der ganzen Klasse. Darüber freu ich mich ganz besonders! Und wir müssen allen fest versprechen, dass wir nach den Ferien ganz bestimmt wiederkommen! Vielleicht schreibt mir ja der eine oder die andere eine Postkarte aus dem Urlaub und erzählt, welche Bücher er/sie gelesen hat?

Im Anschluss radeln wir beide direkt zum See zum Abkühlen 😊 Das sind zum Glück nur ein paar hundert Meter. Nach dem ganzen Trubel und der Aufregung – die Kinder sind heute auch aufgeregt – tun die Weite, Ruhe, Natur und Bewegung total gut! Um die Mittagszeit ist hier (noch) kaum was los. Ich flitze ausgelassen über die ganze Wiese, apportiere begeistert meinen Ball und räkel mich auf dem Rücken. Baden und Schwimmen mit Frauchen zusammen ist immer besonders toll!

Mit diesen Bildern verabschiedet sich das Starnberger Lesehund-Team …
… in die Sommerferien und wünscht allen großen und kleinen Leseratten
einen tollen Sommer und viele schöne Geschichten!

Tolle Fortschritte der Lesekinder

Heute haben mich zwei meiner Lesekinder total überrascht! Jeder von beiden tat sich bislang sehr schwer mit dem lauten Vorlesen und sie quälten sich durch die einzelnen Worte. 

A. nuschelte meist nur leise vor sich hin, huschte über unbekannte Worte und Buchstaben drüber weg und ich hatte den Eindruck, er fühlte sich dabei seeeehr unwohl … Und heute? Da las er mir auf einmal ganz laut und klar vor! 🎉🎉🎉 und er erzählte erstmals auch etwas von sich! 

Darüber hab ich mich riesig gefreut und bin vor lauter Verzückung gleich mal entspannt eingeschlafen. 😴 Er hatte zum ersten Mal richtig Spaß beim Lesen und konnte sogar mehrmals über die Geschichten lachen 😍 Er hat uns verraten, dass er zu Hause mit seiner Mama und dem Bruder geübt hat und war selbst seeehr stolz darauf! Richtig Toll! 👏🏻

Für L. war das Erkennen der einzelnen Buchstaben überhaupt kein Problem, das Zusammenziehen zu Silben oder Worten fiel ihm allerdings extrem schwer. Er benötigte sehr viel Zeit und überlegte oft sehr lange. Ein Sprachfehler erschwerte das Lernen zusätzlich. Ich hatte den Eindruck, dass er sehr unter Druck steht und er löste dies meist durch beliebiges Raten als durch Lesen.

Und heute? Erstmals gelang ihm das Erkennen von Silben und kurzen Wörtern und er begann tatsächlich, nach den Inhalten dahinter zu suchen! Hurrah, das war ein richtiger Durchbruch für ihn! Ich freue mich riesig 🎉🎉🎉. Auch wenn sein Weg sicherlich noch länger ist, bemerkt er selbst jetzt seine Fortschritte und das motiviert ihn ungemein!

Gerade für leseschwache Kinder ist es so wichtig, dass sie derartige Erfolgserlebnisse haben und das Lesen als positives Erlebnis bewerten können. Es tut ihnen gut, dass ich als Lesehund einfach nur anwesend bin, sie nicht bewerte oder korrigiere, sie akzeptiere mit all ihren Fehlern und Schwächen und einfach ganz viel Ruhe und Entspannung ausstrahle.

Jedes Lesekind hat übrigens einen eigenen Lesepass, in den es für jedes gelesene Heftchen einen Hunde-Stempel hineinstempelt. Was für ein tolles Gefühl, nicht nur in 15 Minuten mehrere Hefte zu lesen, sondern dafür auch noch Stempel zu sammeln 🤪 Den Kindern ist das ein großer Ansporn! Und ich bekomm dann natürlich auch noch ein Leckerli fürs Zuhören 🥰

Und nach dem Einsatz genieße ich den Spaziergang besonders und darf wieder einfach Hund sein!

Große Ängste, kleine Schritte, kleine Wunder …

Die jüngste Teilnehmerin unseres Hunde-Einmaleins für Kinder hat mich schwer beeindruckt. Die Mutter berichtete vorab, dass sie im Alltag extrem ängstlich auf Hunde reagiert, seit ihr ein Hund von hinten unvermittelt ein Brötchen aus der Hand stibitzt hatte. Das verstehe ich gut! War aber auch echt rotzfrech von dem Kollegen! Viele Hundehalter, die ihre Hunde unkontrolliert zu Kindern laufen lassen, ahnen nicht mal ansatzweise, was eine solch schockierende Erfahrung für ein Kind für Folgen haben kann! Das Mädchen hat zum Glück Eltern, die das sofort erkannten, ernst nahmen und etwas dagegen tun wollten. Unser Kurs kam ihnen da genau richtig!

Frauchen vereinbarte zunächst ein Vorab-Treffen zum wechselseitigem Kennenlernen – zur Vertrauensbildung für das Kind und zur Einschätzung der Situation für uns. Mit Angst und Respekt kann ich als Hund prima umgehen, eine Phobie oder Panik hingegen benötigt eine anderes Setting und/oder eine professionelle therapeutische Begleitung. Die hab ich leider nicht drauf 🤣.

Ein entspanntes Foto gelingt mit sicherem Abstand

Wir trafen uns zu einem Waldspaziergang, bei dem auch die kleinere Schwester dabei war. Das Mädel war mir auf den ersten Blick super-sympathisch. Sie ähnelte mir im Bezug auf Kontaktaufnahme sehr – erst mal gaaaaanz langsam und vorsichtig, aus sicherer Entfernung alles beobachten, sacken lassen, sich eine eigene Meinung bilden und dann vielleicht einem klitzekleinen Schritt nach vorne gehen – aber keinesfalls unter Druck oder zu schnell! Das war so ganz nach meinem Geschmack! Darin bin ich Profi! Ich hasse es ebenfalls, wenn mir jemand zu schnell zu nahe kommt! 

Wir ließen uns erst mal gegenseitig in Ruhe und liefen eine Weile als Rudel gemeinsam in dieselbe Richtung – ich an der Leine mit Frauchen und sie an der Hand ihrer Mutter. Schon nach kurzer Zeit stimmte sie zu, dass ich frei laufe – solange ich ihr nicht zu nahe komme. Das war Frauchens Aufgabe. Sie merkte schnell, dass Frauchen mich sehr gut steuern und kontrollieren konnte und ich auf Zuruf oder Ansprache sofort die Richtung wechselte. Das gab ihr Sicherheit.

Ganz stolz hält sie die Leine und führt mich ein Stück des Weges ganz alleine – eine tolle Erfahrung!

Bei dieser ersten Begegnung ließ ich sie spüren, dass ich ihre Individualdistanz respektiere und achte und sie auch von Frauchen zu nichts gedrängt wird. Sie allein konnte entscheiden, ob und wann sie den nächsten Schritt macht, wie groß dieser ist und wie nah sie mir kommen möchte. Auf dem Rückweg konnte sie schon die Leine in der Hand halten (zumindest solange ich mich von ihr weg bewegte) – auch wenn Sie sich beim Fototermin oben auf der Bank sehr viel sicherer fühlte. 

Zuschauen aus sicherer Distanz – aber mit deutlicher Anspannung

Einer Kurs-Teilnahme stand somit nichts mehr im Wege! Während der Kursstunden beobachtete sie das Geschehen aufmerksam vom Rand aus, nahm an den Übungen und Gesprächen allerdings nur passiv teil und sprach kaum ein Wort. Ab und an glänzten jedoch ihre Augen und ihre Körpersprache wurde von mal zu mal entspannter. Ich konnte deutlich spüren, dass sie vom Thema Hund begeistert und fasziniert war. Frauchen schloss sich zwischen den Kurseinheiten immer wieder mit der Mutter kurz, um sich zu vergewissern, dass unser Weg der richtige war. Tja, in der Wahrnehmung der Befindlichkeiten von anderen Lebewesen haben wir Hunde den Menschen schon einiges voraus! Aber genau dafür sind wir ja da.

Bei den statischen Einheiten war sie sehr aufmerksam dabei
und konnte meine Anwesenheit akzeptieren

Wich das Mädchen anfangs bei jeder noch so zufälligen Annäherung ängstlich zurück, konnte sie ganz allmählich zulassen, dass ich mich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielt, an ihr vorbeilief und sie streifte oder auch unter ihrem Stuhl mal den Ball herausholte. Alle Kinder achteten mit darauf, dass ich nie frontal auf sie zulief. Die Jungs haben das richtig toll gemacht: Sie stellten sich dann zwischen uns und schirmten sie ab oder schickten mich weg. Das war richtig klasse, denn ich konnte ja auch nicht immer an alles denken!

In der dritten Stunde bereits begann sie vorsichtig  mit direkter Interaktion. Sie warf mir erstmals mal einen Ball, dann ein Leckerchen und hielt schließlich sogar den Reifen, durch den ich hindurchsprang. 

Bei aller Zurückhaltung im Kurs berichtete sie zu Hause stets begeistert, was sie alles gelernt hatte! Die Fotos vom ersten Treffen mit mir hat sie sich sogar über ihr Bett gehängt. Eine sehr schöne Bestätigung, dass wir auf einem guten Weg waren!

Dummy verstecken

In der vorletzten Stunde war eine Abschluss-Aufführung für die Eltern vorgesehen. Jedes der Kinder durfte sich einige Übungen auswählen und mit mir gemeinsam zeigen. Noch bei der Vorbereitung dazu stand sie passiv am Rand. Sie wollte allerdings den Dummy für mich verstecken – ihre Lieblingsübung!

Und kaum waren die Eltern da, hat sie uns alle überrascht! Zuerst machte sie mit mir eine Übung, die sich keines der Kinder zuvor getraut hatte: der Sprung durch die Arme (mit Poolnudel).

Danach schnappte sich fest entschlossen meine Leine und marschierte ganz alleine mit mir im Slalom um die Pylonen! Als Frauchen vorschlug, das ohne Leine zu wiederholen, setzte sie noch eins drauf: sie nahm wie selbstverständlich ein Leckerchen in die Hand und wir liefen wie absolute Profis im Zickzack bei Fuß um die Hindernisse, als hätten wir nie etwas anderes getan! 👏🏻 👏🏻 👏🏻 Es gab einen riesigen Applaus von den Eltern und den anderen Kindern und wir waren beide unglaublich stolz! Zur Krönung durfte ich sogar ein Leckerli direkt von ihrem Schuh nehmen 😊!

Das erste Mal, dass wir intensiv miteinander kommunizierten und sie sogar ganz entspannt meine Berührung zulassen konnte!

Mich hat danach noch eine ganz andere, eher leise Szene am Rande ganz besonders berührt. Als ich beim Spielen mit den anderen Kindern kurz darauf aus Versehen auf sie zu rannte …… blieb sie einfach ganz ruhig stehen – obwohl ihr das nach wie vor sichtlich unangenehm war! Genau so hatte ich das mit den anderen Kindern im Kurs mehrfach geübt. Offensichtlich hat sie dies allein durch die Beobachtung verinnerlicht! So können wir nun einigermaßen sicher sein, dass sie bei der nächsten Hundebegegnung im Alltag nicht vor Schreck auf die Straße springt oder sich anderweitig in Gefahr bringt! Damit ist das erste Etappenziel erreicht.  Sie ist übrigens wild entschlossen, beim nächsten Kurs im Herbst wieder mit dabei zu sein! Ich freu mich sehr darauf!

Es sind oft die kleinen, unscheinbaren Dinge, die ganz viel bewirken! Jedes Lebewesen hat sein eigenes Tempo. Und manch einer – so wie sie und ich – schaut sich die Dinge eben erst mal lange und genau an, bildet sich seine eigene Meinung und entscheidet, wann für ihn der richtige Moment zur Umsetzung da ist! Wir Hunde wissen das längst und können Euch Menschen in dieser Hinsicht einiges lehren – Ihr müsst uns lediglich zuhören!

Gelöster Blick

Herzlichen Dank an die Eltern für das Vertrauen in unsere Arbeit und die Fotofreigabe!