Morgendliche Gassirunde am See

Meist erzähle ich hier von besonderen Erlebnissen oder Ereignissen in meinem Leben. Heute nehm ich Euch mit, auf eine unserer morgendlichen Gassirunden. Es ist unser beider Lieblingsrunde – vor allem morgens, wenn noch alles ruhig ist und das Wetter passt!

Wir laufen zunächst ein paar hundert Meter entlang der Bahngleise, wo es immer gaaanz viel zu schnuppern gibt – hier befindet sich eine der Starnberger Nachrichtenzentralen für Hunde 🤪. Hier kann ich wunderbar meine dringlichen Geschäfte erledigen und aktuelle Infos verteilen (Geschlecht, Alter, Hormonstatus, aktuelle Befindlichkeit, etc.). Die „Hardware“ räumt Frauchen zu meinem Verdruss immer gleich weg, deshalb scharre ich meist, was das Zeug hält, damit sich möglichst viel von meinem Duft vorher noch verteilt – der ist doch wichtig! Da der Schnee endlich weggetaut ist, ist zu erkennen, dass einige Hundehalter offenbar glauben, ein Kacks löst sich im Schnee auf wundersame Weise in Luft auf! 🧐 Im Gegenteil, der wird stattdessen frostig konserviert, härtet aus und liegt nach Monaten immer noch da! Der Mensch der hier das erste Mal die Wiese mäht, tut mir jetzt schon leid 😖. (Auf diesem kurzen Weg stehen übrigens nicht nur mindestens zwei Tütenspender, sondern auch zahlreiche Mülleimer.)

Aber ärgern ist total ungesund, deshalb klaubt Frauchen ab und an einfach die Hinterlassenschaften, die ihr beim Bücken grad in die Quere kommen, mit in unsere Tüte. Das fühlt sich besser an. Schon hier ist der Blick auf den See echt atemberaubend – und jeden Tag wieder etwas anders…. mit oder ohne Frühnebel, klare Sicht auf die Alpen, Wind oder Wolken, Sonne oder nicht – aber immer unglaublich ergreifend.

Gleich hinter der Bahnhofsunterführung biege ich am liebsten erst mal kurz rechts ab zum Kiosk.

Hier lohnt es sich zu Warten … wenn viel los ist stehe ich sogar geduldig an …..
… hier arbeiten nämlich Hundefreunde: mit Zustimmung des Frauchens gibts immer ein Leckerli und ein paar nette Worte! 🐶

Gemeinsam gehts weiter entlang der noch leeren Strandpromenade.

Jetzt im März sind noch immer viele der 20.000 Wintergäste im Wasser zu beobachten ☺️

Am Kiesstrand verweilen wir oft ein wenig. Frauchen sammelt manchmal Scherben auf, damit sich unsereins nicht die empfindlichen Ballen aufschneidet. Ich genieße es, am Wasser und Strand zu stöbern und zu schnuffeln. Jeden Tag gibts dort was Neues zu entdecken: mal ein besonders gut riechender Stock, etwas Tang oder Strandgut, ein toter Fisch, Messages von anderen Hunden, Picknickreste, Möwen, Enten, Schwäne etc. Ab und an kommt auch ein Kollege vorbei.

Das Ergebnis nach 5 Min. am Kiesstrand
Auch für die nächsten Tage bleibt noch genug übrig 😖

Heute ist es recht warm, die Sonne scheint und wir haben noch bissl Zeit. So setzen wir uns auf eine der Bänke und genießen das unglaublich schöne Panorama, tanken auf und lassen die Seele baumeln.

Ein kleines Ruderboot schaukelt auf dem See
In der Ferne das Wettersteinmassiv inkl. Zugspitze, davor die Roseninsel

Ich hab einen kleinen Stock gefunden und damit richtig viel Freude. Immer wenn es mir gut geht, kugel ich rücklings auf meiner Beute herum und lass mir die Sonne auf den Bauch scheinen – typisch Doodle eben!

Den wenigen Leuten, die vorbeikommen, zaubere ich damit ein Lächeln ins Gesicht 😊 Frauchen findet toll, wenn ihr lächelnde Menschen entgegen kommen – auch wenn das natürlich mir gilt! 🐶

Manchmal gönnt Frauchen sich einen Chai Latte und wir teilen uns eine Butterbreze

Der Weg führt uns weiter, vorbei am Seespitzpavillion, einigen privaten Bootshäusern und dem Ruderclub in den kleinen Park. Oft treffen wir hier andere Hunde – nach zwei Jahren kennt und versteht man sich. Morgens sind fast nur Hundeleute unterwegs, da stört sich niemand dran, wenn wir miteinander toben und flitzen!

Der Pavillion wurde gerade neu restauriert.
Auch vom Park aus sieht man heute bis zu den Bergen 🥰

Und damit sind wir schon fast wieder zurück – einmal durch die Unterführung, vorbei an der Hundefreilaufwiese, die derzeit neu angelegt wird, und schon sind wir wieder daheim. Die Runde ist nicht wirklich weit, aber wir lassen uns viel Zeit und genießen unsere Gemeinschaft und das Hier und Jetzt – ohne Termine, Hektik oder irgendwelche To-dos. Zurück zu Hause leg ich mich gleich wieder hin und verschlafe meist den Rest des Vormittags! Die vielen Gerüche und Eindrücke müssen schließlich erst mal verarbeitet werden! Das ist vielleicht ein Hundeleben!

Auszeit von den Helfern auf vier Pfoten …

Vor fast einem Jahr habe ich den Eignungstest als Besuchshund bei den Helfern auf vier Pfoten erfolgreich absolviert (siehe Beitrag: Eignungstest zum Helfer-Team auf vier Pfoten). Seitdem war ich mit Frauchen auf vielen Einsätzen in Schulen und KiTas, habe ganz viel Neues kennengelernt und gemeinsam mit weiteren tollen Helferteams viele, ganz unterschiedliche Kinder glücklich gemacht (diverse Beiträge). Das hätte eigentlich alles so weiter gehen können – zumindest hatte Frauchen sich das so vorgestellt….

Vier Helferteams im Einsatz: Anton, Bambam, Naja und ich

Kinder finde ich grundsätzlich großartig und bin für jeden Spaß zu haben. Insbesondere die Kennenlernspiele und praktischen Übungen zum Umgang mit Hunden machen mir immer riesig viel Spaß. Und die Kids sind begeistert, wenn ich ein paar Tricks vorführe – der Sprung durch den Reifen und das Apportieren und Auffädeln von Ringen sind meist echte Höhepunkte. Gerade bei ängstlichen und zurückhaltenden Kindern komme ich sehr gut an. Und ich find ja auch die vorsichtigen Kids besonders klasse ☺️.

Aber zu unserem Helferjob gehört nun mal auch das Gestreicheltwerden und die Begrüßungszeremonie. Die Kinder sollen lernen, dass man zuerst den Besitzer fragt, sich vorsichtig dem Hund nähert, ihn schnüffeln lässt und dann erst anfasst. Das ist ja schon sehr wichtig! Also zumindest für die Kinder! Bei diesem Teil unserer Besuche habe ich mich meist weniger wohl gefühlt. Körperkontakt mit fremden Personen find ich eher mittelprächtig.

Ich bin zwar ein Hund, der sehr schnell flitzen, springen und lernen kann, aber wenn es um die Verarbeitung von neuen Eindrücken und dem Erstkontakt zu fremden Personen geht, hab ich ne gaaaaaaanz lange Leitung! 🧐 Ich will mir meist alles erst mal ganz in Ruhe anschauen, mir meine eigene Meinung bilden und dann entscheiden, was und wen ich gut finde und was nicht. Das war schon als Welpe so – da hat Frauchen dann schon mal 10 Min. warten müssen, weil im Nachbarsgarten ein Mensch auf Knien rumrutschte…. konnte ja erst mal noch nicht wissen, dass man das Unkraut-Jäten nennt und das völlig harmlos ist. Aber Frauchen hat mir immer die Zeit gelassen, die ich brauchte. Wenn was Neues dann erst mal richtig verarbeitet ist, hab ich nie wieder ein Problem damit! Bin dann quasi echt ne coole Socke 😎

Bei den Helfern ham wir diese Zeit natürlich gar nicht und die Kinder sind auch nicht so geduldig, wie meine Menschen. Das geht alles meist recht flott und ich komm da oft gar nicht hinterher 🤯 – ist für mich also eher stressig! Gegen Ende der Besuchszeit ist das übrigens kein Thema mehr, bis dahin hatte ich ja genug Zeit, die Kids eingehend zu beobachten, kenne ihre Gerüche, habe mich an den Raum und die Geräusche gewöhnt. Da find ich es dann völlig o.k., wenn mich auch mal zwei oder drei Kinder gleichzeitig anfassen, um sich zu verabschieden.

Große Wäsche

Frauchen war das schon bewusst und sie dachte, dass sich das im Laufe der Zeit legt. Sie hat aber auch bemerkt, dass dem nicht so war und sich viele Gedanken darüber gemacht. Letzte Woche waren wir dann auf einem sehr intensiven Workshop für Menschen und ihre Tiere bei der wunderbaren Barbara Oppermann in Köln, wo es u.a. auch um dieses Thema ging. Dabei wurde klar, wie belastend dies für mich wirklich ist, auch wenn ich natürlich immer alles brav mitmache und versuche, mir nichts anmerken zu lassen.

Das Wohl des Hundes geht vor!

Schweren Herzens hat sie daraufhin entschieden, dass wir unser Engagement bei den Helfern auf vier Pfoten zunächst einmal auf Eis legen! Unserer lokale Koordinatorin Heike hat zum Glück sehr viel Erfahrung und großen Hundeverstand! Wir haben also heute ein letztes Mal unser Helfer-Outfit gewaschen, das geht zurück, damit es andere Teams nutzen können! Ein bisschen traurig ist das für uns beide schon! Wir werden die tollen Teams, die Kinder und die ergreifenden Besuche sicherlich vermissen! 😢 Aber wenn wir bei den Helfern eines gelernt haben, dann dass das Wohl des Hundes immer vorgeht! Dafür bin ich seeehr dankbar!

Und aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Ich bin ja schließlich noch ein Jungspund und hab mit meinen zwei Jahren grad mal die Pubertät hinter mir. Da darf sich in den kommenden Jahren die Coolness, Reife und Gelassenheit durchaus noch weiter entfalten! Und jetzt werden Frauchen und ich uns erst mal wieder auf die Dinge konzentrieren , die völlig unnütz sind, aber mir und ihr einfach nur Freude machen 🥰

Ein Vorfrühlings-Sonntag am Starnberger See

Ein Paradies für Wasservögel im Winter – die Roseninsel – hier mit Blick auf Bernried
Das neue Frisbee begeistert uns alle – Frauchen und ich haben Spaß miteinander und Herrchen hat viele Motive, um die neue Kamera ausgiebig zu testen ….
Wo ist es denn?
Mit Kopf und Pfoten klappt das Fangen schon ganz gut
Gleich, gleich, gleich …
Diese Kulisse ist doch wirklich einmalig zum Training
So langsam hat Frauchen die richtige Wurftechnik raus…
… und ich find immer öfter den richtigen Absprung!
Trotz meiner Läufigkeit hatte ich einige nette Hundebegegnungen – diese junge Toy-Pudel-Dame (1,5 Jahre) hat mich absolut verzückt.
Nach einer formvollendet höflichen Begrüßung sind wir begeistert gemeinsam über die Wiesen geflitzt
Mein aktueller Lieblingstrick „Jump“ …
… klappt auch ohne Frisbee
Ruhepause mit Frauchen auf dem Steg
Einfach mal wieder nur Hund sein 😍
Diesen Stock fand ich besonders schön – hab ihn sogar aus dem Wasser geangelt
Immer wieder gibt es fantastische Ausblicke auf die schneebedeckten Alpen ….
Kletterpartie über einen umgestürtzen Baum – das schreit nach einem Foto!
Wer viel tobt, braucht immer wieder auch Ruhepausen – gut, dass meine Menschen auf mich aufpassen und gut für mich sorgen … das Ruhehalten und Entspannend ist nicht grad meine Königsdisziolin!

Günther Bloch: Mein Hundewissen

Lesetipp für Hundemenschen ( Folge 1)

Wie ich zum Hundemenschen wurde und was Sie daraus lernen können, Gräfe und Unzer, 2019, 192 Seiten, 19,99 € (eBook 15,99 €)

Bislang habe ich zwar erst ein gutes Drittel des Buches gelesen, bin aber schon jetzt sehr angetan. In den letzten 15 Jahren habe ich einige Bücher des Hundeexperten verschlungen. Aus jedem einzelnen habe ich für mich etwas mitgenommen. Dieses ist insofern besonders, da es wohl sein persönlichstes Buch ist. Es schildert schonungslos ehrlich und durchaus selbstkritisch seinen eigenen, ganz persönlichen Weg zum Hundemenschen: Vom musikbegeisterten, antiautoritären Bewohner einer WG mit mehreren Hunden über seine Zeit als Gassigänger (heute Dogwalker) bis zum anerkannten praktischen Verhaltensforscher. Dabei spart er nicht an dem ihm eigenen Sarkasmus im Hinblick auf die verschiedenen Trends und Methoden der Hundeerziehung.

Die Lektüre war für mich eine absolute Wohltat, bringt er doch mit den Worten von F. Sinatra wunderbar auf den Punkt, was wichtig ist: I did it my way!
Ein Mutmachbuch für alle, die ein gutes Bauchgefühl und Empathie für Hunde und deren Welt haben oder erwerben wollen! Es ist kein Erziehungsratgeber, keine wissenschaftliche Abhandlung, keine theoretische Abhandlung und dennoch voller wunderbarer, fachkompetenter Erkenntnisse des erfahrenen Kynologen. Er selbst nennt es „Leitfaden für ein zufriedenes Miteinander von Mensch und Hund“! Eine durchaus kurzweilige und unterhaltsame Lektüre – ideal für den Nachttisch oder die Urlaubsreise!

Folgende Zitate zeigen die für mich wichtige Essenz der Bloch’schen Perspektive und Fachkompetenz.

Erziehungs-, Schulungs- und Ausbildungsmethoden

Es geht Bloch keineswegs darum, die eine gegen die andere Erziehungsmethode ideologisch abzugrenzen oder zu verteidigen, sondern vielmehr darum, was für den Hund das Beste ist und nachhaltigen Erfolg verspricht.

Fern jeglicher Facharroganz oder nerviger Klugscheißerei dürfte es eigentlich jedem in der Hundeszene klar sein, dass weder ein überzogenes Dominanzverständnis noch ein übertriebenes Waldorfschule-Ponyhof-Gehabe viel mit dem wirklichen Leben zu tun hat.

Wunschdenken kann im Zusammenleben mit Hunden kein Ersatz für eine dringend notwendige Mischung aus sozialer Kompetenz, Wissen und Menschlichkeit sein. Ohne bewussten Verzicht auf oben benannte Extreme ist wahre Problemlösung nicht möglich.

Wer als Mensch sein Verhalten nicht ändern will,
wird auch das Verhalten des Hundes nicht ändern

Soziale Grundordnung mit flexiblen Rahmenbedingungen

Unsere Haushunde brauchen ein soziales Gruppengefüge, mit Struktur und klaren Regeln – als Gegenmodell zu Drama und Hysterie und die vermeintliche Wahrheit (….) Gruppenregeln sind dazu da, gemeinschaftliches Leben erträglich zu gestalten, ohne Heiteitei oder Gewalt.

Klare Richtlinien, Positionen und Ansagen – Hunde erwarten menschlichen Führungsanspruch.

Wir Menschen müssen unseren Hunden beweisen, dass wir unser eigenes Leben auf die Reihe kriegen. Dann nämlich und nur dann, haben wir etwas Substanzielles mitzuteilen: natürliche Autorität und Führung bei der gemeinsamen Lebensgestaltung.

Hundegruppen / Rudelhaltung

Artgerecht für den Hund ist es, eng mit dem Menschen zusammen zu leben … Wenn du eine Gruppe führst, wenn du die Verantwortung dafür trägst, musst du für Klarheit sorgen. In allen Lebenslagen. Das geht nur mit einer Mischung aus selbstsicherem Auftreten und Lockerheit. Ach ja, ohne Glücklichsein geht auch nichts.

Bei den Bücherwürmchen in Schwabing

In den Wintermonaten ist es bei den Helfern auf 4 Pfoten recht ruhig. Somit war erst heute unser erster Einsatz in diesem Jahr. Gemeinsam mit meinem Lieblingskollegen Rettungshund Sammy waren wir zu Gast bei den „Bücherwürmchen e.V.“, einer privaten KiTa in München, die u.a. vom C.H. Beck Verlag gefördert wird. Schon allein deswegen und auch wegen des Namens war Frauchen als Verlagsfrau begeistert! ☺️

Einsatz in München Schwabing

Wir sind jetzt fast ein Jahr dabei, aber eine so disziplinierte, aufmerksame und gut vorbereitete Kindergruppe haben wir noch nicht erlebt! Sammy und ich waren begeistert!

Erwartungsvoll und andächtig schweigend saßen bereits 14 Kinder zwischen knapp 3 Jahre und Vorschulalter mit ihren Erzieherinnen im Stuhlkreis. Die Gruppe war inhaltlich und im Bezug auf das Verhalten, wenn Hunde im Raum sind, super gut vorbereitet. Sie konnten uns alle Fragen nach den Regeln im Umgang sachkundig beantworten – obwohl nur der zwei Kinder eigene Hunde hatten!

Ich kann kaum abwarten, dass es losgeht 😝

So blieb uns viel Zeit, zum freien Gestalten. Sammy führte seine sensationellen Kompetenzen als Suchhund vor und die Kinder hatten großen Spaß, immer wieder Spielzeug zu verstecken und ihm beim Suchen zuzuschauen!

Ich habe einige Kunststücke gezeigt, bei denen Frauchen die Kinder integrierte. Sie fragte die Kids, welche Kunststücke sie glauben, dass ich kann. „Purzelbaum“, kam wie aus der Pistole geschossen! Also fingen wir mit der „Rolle“ an. Das klappte heute zum ersten Mal auf hartem Boden – zumindest im zweiten Anlauf. Frauchen hat sich riesig gefreut!

Bei den weiteren Tricks, haben die Kinder wunderbar abwechselnd assistiert: Pfote geben und Bärli (auf den Hinterbeinen stehen) klappt auch mit kindlichem Kommando. Die ängstlicheren Kinder, die nicht so nah zu mir wollten, durften dann den Reifen halten, durch den ich durchspringe. Zum Abschluss haben einige Kinder noch Ringe geworfen, die ich apportierte und mit Begeisterung auf Frauchens Arm auffädelte. So war wirklich für jeden was dabei! Und diejenigen, die grad nicht dran waren, haben wirklich begeistert zugeschaut!

Die Moderation von Gerhard mit Sammy war wie immer total klasse. Er kann sehr gut erklären und vorführen, auf was es im Umgang mit Hunden ankommt! Sammy ist mit über 200 Besuchseinsätzen und seiner Ruhe und Gelassenheit ein großes Vorbild für mich und ich hoffe, dass wie noch viele gemeinsame Einsätze haben werden.

Zum Abschluss gabs ein ganz großes Dankeschön von den Erzieherinnen, für uns Hunde ein Paket Kekse und für die Menschen je eine Schachtel Schokopralinchen! Besonders war an diesem Einsatz auch, dass die Erzieherinnen sich Feedback bei uns holten, ob die Gruppe in Ordnung war oder was noch besser zu machen wäre! Wow! Wir kommen gerne wieder!

(Fotos konnten aus Datenschutz-Gründe leider nicht gemacht werden. Aber für die Gruppe gabs ein Abschiedsbild mit beiden Hunden!!)

Hundezuwachs im erweiterten Familienrudel

Im Sommer 2018 ist mein Kumpel Simio – der Hund von Frauchens Eltern – über die Regenbogenbrücke gegangen. Das war für alle sehr traurig! Er war für Frauchen irgendwie auch das Verbindungsglied ihres vorigen Hundes Slash (gestorben 2012) zu mir, die ich 2017 in die Familie kam. Aber immerhin durfte er fast 15 Jahre alt werden – quasi ein Hunde-„Methusalem“ bei seiner Größe mit Vorgeschichte im spanischen Shelter – und den größten Teil davon in einer wirklich wunderbaren, hundeaffinen Familie verbringen.

Unterwegs mit Simio im Oktober 2017

Recht schnell war klar, dass in diesem Haushalt ein Leben ohne Hund zwar möglich, aber nicht sinnvoll ist. Also machte man sich auf die Suche nach einem neuen Tierschutzhund. Es sollte (altersbedingt) zum letzten Mal ein großer Hund werden, am liebsten ein Schäfermix oder ähnliches. Die Wahl fiel auf den zweijährigen Ado, der als Harzer-Fuchs-Mix (ein stattlicher, kuscheliger Langhaarhund) tituliert wurde 😍. Am Ankunftstag saß jedoch ein winziges, zitterndes, panisches Häuflein Hund in der Transportbox. Gemeinsam mit einer auf Panikhunde spezialisieren Trainerin musste zunächst einen halben Tag lang intensiv mit ihm gearbeitet werden, bis er überhaupt so weit war, mitzukommen. Seine Größen- und Gewichtsklasse entsprach in etwa bei meiner – also definitiv kein großer Kuschelbär! Die Enttäuschung kann sich wohl jeder vorstellen! Der kleine Mann hatte keinen ganz leichten Start in seinem neuen Leben. Man hatte sich allerdings zunächst auf eine Pflegschaft verständigt.

Der kleine Ado im viel zu großen Korb

Unmittelbar nach seiner Ankunft im Oktober waren wir für drei Tage zu Besuch. Frauchen hatte etwas Bedenken, da ich nicht nur ein junger Wildfang bin, sondern im heimischen Umfeld durchaus sehr resolut sein kann 🙄. Und gerade in diesem Haushalt wurde ich bislang stets verwöhnt und verzogen – selbst der große Simio hatte im Haus nicht sonderlich viel zu melden und hatte mir stets den Vortritt gelassen!

Ich blieb daher zunächst an der Leine. Bei unserer Ankunft, linste der kleine Mann zwar vorsichtig in den Flur (neugierig war er ja schon), aber bereits der erste freundliche Blick von Frauchen in seine Richtung ließ ihn in seinen Korb flüchten. O.k. – da brauchte es eine andere Strategie! Ich hab natürlich gleich gecheckt, was los ist und hab ihn komplett ignoriert! Frauchen war darüber völlig platt, aber weil sie weiß, dass ich ich nen guten Blick für hündische Bedürfnisse hab, hat sie das ebenso übernommen! Schließlich bin ich ja ein angehender Therapiehund mit feinen Antennen!

Hier stehen Hunde ganz klar im Mittelpunkt – für mich super, Ado braucht das aber nicht 🙈

Ich hab dann alles drauf angelegt, ihm zu demonstrieren, dass dies ein guter Ort für Hunde ist und man den Menschen hier vertrauen und mit ihnen sogar Spaß haben kann. Den ganzen Abend hab ich gespielt und rumgealbert, dabei immer drauf geachtet, seinem Korb nicht zu nahe zu kommen. Und weil klar war, dass Ado erst mal Raum und Zeit braucht, nicht angeschaut oder angefasst und auch nicht rumkommandiert werden möchte, ham die Menschen ihn alle links liegen lassen. Das fällt ganz schön schwer in einem Haus, in dem Hunde oft im Mittelpunkt stehen und man bis dato einen so anhänglichen und kontaktfreudigen Brummbär wie Simio gewohnt war!

Ado ist ein ganz zarter und sensibler Charakter, aber durchaus neugierig und intelligent. Sobald alle aus dem Raum waren, begann er sofort, das Spielzeug am Boden zu inspizieren. Ab dem zweiten Tag lief er Frauchen und mir schon in der Wohnung hinterher – mit Abstand und zumindest solange wir ihn nicht beachteten 🙈. Er wirkt wie eine kleine zarte Perle, die in ihrer verschlossenen Muschel sitzt und vorsichtig hinauslinst. Er braucht Menschen, die sensibel und zart mit ihm umgehen und zugleich Klarheit und Sicherheit vermitteln. Er muss Vertrauen fassen und sich öffnen. „Das ist sicher nicht der Hund, den ihr Euch gewünscht habt, aber möglicherweise genau der, den ihr gerade braucht?“ – hat Frauchen das wirklich zum Abschied gesagt? Ganz schön mutig, oder?

Frauchen hatte dieses Bild erst vor kurzem gefunden und es passt so gut zu dem, was sie selbst mit ihren bisherigen Hunden erlebt hat.

In den folgenden Wochen taute der kleine Ado Tag für Tag mehr auf und zeigte durch seine schnelle Auffassungsgabe, wie intelligent er ist. Seine Menschen begannen zunehmend, ihn als Bereicherung zu erleben. Als die Frage nach der Weitervermittlung auftauchte, war klar, dass man ihn nicht mehr hergeben konnte – man hatte sein Potential erkannt und er hatte bereits einen festen Platz in den Herzen seiner Menschen gefunden. Irgendwann fiel in einem Gespräch mit Frauchen die Bemerkung: „Du hattest Recht, dieser Hund hat mich gefunden. Den hab ich gebraucht! Ich habe ihn heute adoptiert – er bleibt!“ Welch ein wunderbares Geschenk für alle!

Teca und Ado beim Betrachten der Familie – man sieht, wieviel Sicherheit sie ihm gibt!

Dennoch blieb der Wunsch nach einem stabilen, stattlichen, robusten Hund bestehen. Als wir zu Weihnachten erneut zu Besuch waren, begrüßte uns bereits an der Tür die zweijährige Teca, ein weiterer portugiesischer Tierschutz-Hund. In ihr hat nun nicht nur die Familie eine wunderbare, kontaktfreudige und zugängliche Kuschelpartnerin gefunden, sondern auch Ado die perfekte Partnerin an seiner Seite! Nach wenigen Tagen waren die zwei zu einem Team geworden, das sich wunderbar ergänzt! 😍

Teca fast immer tiefenentspannt

Frauchen ist von Tecas Ruhe und Gelassenheit völlig angetan! Das tut auch dem übrigen Familien-Rudel gut! Und es verschafft Ado den sicheren und für ihn idealen Platz in zweiter Reihe.

Damit ist nun das erweiterte Familienrudel wieder komplett! Die beiden haben sogar den weihnachtlichen Trubel mit tagelangem Übernachtungsbesuch in wechselnden Konstellationen (5 erwachsene Enkel, 3 Töchter teils mit Partner) und das Kennenlernen der bereits vorhandenen zwei Familienhunde wunderbar gemeistert. Hier noch ein paar fotografische Eindrücke.

Großpudel Roger von Frauchens Schwester
Teca immer mittendrin und nah beim Seniorchef 🙈
Wenn ich nicht gerade Blödsinn mache mit den Mädels – ich bin mir ja für nix zu schad …….
… kann sogar ich inmitten des Rudels entspannen 😎!
Weihnachten mit vier
gechillten Hunden
Roger unterm Weihnachtsstrauch

Hundewissen für Kinder

Viele von meinen treuen Fans haben schon mitbekommen, dass ich nicht nur als LeseHund-Team sondern auch im Besuchsdienst in Kindergärten und Schulen (derzeit v.a. im Münchner Raum) unterwegs bin. Die Besuch in den Schulen machen uns besonders viel Freude. Leider ist stehen hierfür meist nur 1-2 Unterrichtseinheiten zur Verfügung und die Klassen sind recht groß. Deshalb haben wir uns was Neues überlegt:

An der VHS Starnberg bieten wir in diesem Frühjahr erstmals einen Hunde-Kurs für Kinder an: Das Hunde-Einmaleins für Kinder von 7 bis 12 Jahre

Ist gar nicht so einfach, einen Hund zu führen

An 5 Nachmittagen (Samstags) dreht sich alles um den Hund: Wie gehen wir auf einen Hund zu? Wie verhalten wir uns, wenn wir (keinen) Kontakt möchten? Wie sehen Hunde unsere Welt? Wie spielen wir mit einem Hund? Was mögen  Hunde und was nicht? Was kann ich von und mit Hunden lernen? Ich bin natürlich dabei und wir wollen in jeder Stunde auch einige Tricks und Übungen aus dem Agility und Dummy-Training miteinander machen. Vielleicht gelingt uns am Ende sogar eine kleine Aufführung für Eure Eltern? Außerdem ist ein Besuch im Starnberger Tierheim geplant, für den wir vorher Hundespielzeuge zum Mitbringen basteln. Zum Abschluss erhalten alle Kinder eine Urkunde.

Wir freuen uns auf neugierige, wissensdurstige Kids, denen wir das Hunde-Einmaleins mit viel Spaß und Freude aneinander beibringen können. Anmeldungen ab sofort direkt bei der VHS! Beeilt Euch, denn es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmerplätzen! Eure Paula

Der Starnberger LeseHund

Was ist ein LeseHund?

Das Konzept des LeseHunds kommt ursprünglich aus den USA, wo R.E.A.D.® (Reading Education Assistance Dog)-Teams schon seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz sind. Ein LeseHund ist ein speziell geschultes und ausgebildetes Hund-Halter-Team, das (ehrenamtlich) in der Leseförderung aktiv ist. Hund und Halter wurden intensiv auf den Einsatz in Schulen und Bibliotheken vorbereitet und auf ihre Eignung hin überprüft / getestet. Das Team ist den hohen Qualitäts- und Hygienestandards des Lesehund-Vereins verpflichtet.

Wie hilft ein LeseHund?

Der LeseHund kommt wöchentlich in eine Schule oder Bibliothek, um Kinder beim Lesen (lernen) zu unterstützen. Die Kinder lesen im entspannten Einzel-setting dem LeseHund aus einem geeigneten Buch vor. So hat jedes Kind für die Zeit des Lesens seinen „eigenen“ Hund.

Warum ein Lesehund?

Es macht einfach Spaß, einem Hund vorzulesen: Er hört geduldig zu und kritisiert nicht! Dem Kind tut es gut, den Hund in einer sonst eher angespannten Situation (beim Vorlesen) zu streicheln und seine Nähe zu spüren. So werden Ängste und Hemmungen abgebaut – die durch Misserfolge beim Vorlesen in der Schule entstehen – und die Lesemotivation erhöht sich. Das wirkt sich positiv auf die gesamte Lesesozialisation der Kinder aus. LeseHunde legen einen wichtigen Grundstein für die Basiskompetenz von Kindern.

Warum sind die LeseHund-Teams so erfolgreich?

Die Teams sind gut vorbereitet und haben mit ihren ruhigen und gut geschulten Hunden einen positiven Einfluss auf das gesamte Leben der Schülerinnen und Schüler. Die Aufgabe macht ihnen mit ihren Hunden Freude und Spaß. Die Kinder (insbesondere auch aus anderen Kulturkreisen) lernen, dass Hunde Partner und Familienmitglieder sein können. Wir sehen unseren Erfolg täglich in den Gesichtern der Kinder, wenn sie dem LeseHund begeistert vorlesen. Wir beobachten unmittelbar, wie sich die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich verbessert. Unsere Ausbildung basiert auf über 20 Jahren Erfahrung von R.E.A.D.® USA.

Der Starnberger Lesehund

LeseHund Paula

Lesehund Paula ist seit Frühjahr 2018 einmal wöchentlich für 1-2 Stunden in der Grundschule Percha aktiv. In enger Abstimmung mit den Lehrerinnen (1.+2. Klasse) kommen jeweils vier Kinder pro Woche zum Vorlesen.

Paula ist als Aussiedoodle (F1) hypoallergen und haart nicht. Sie ist gesund, geimpft, frei von ansteckenden Krankheiten und erhält eine regelmäßige Ekto- und Endoparasiten-Prophylaxe. Wir achten auf optimale hygienische Bedingungen und einen jährl. Gesundheitscheck.

Da wir ehrenamtlich tätig sind, freuen wir uns über Unterstützung für die Anschaffung / Erneuerung von Material (Kopien, Materialien, Bücher, Leckerli, Stempelpässe, Fotos, Ausstattung), Tierarztkosten (Gesundheitscheck, zusätzliche Parasitenprophylaxe) sowie für die regelmäßig Fort- und Weiterbildung. Bei Fragen melden Sie sich gerne direkt bei uns. Berichte von unseren bisherigen Einsätzen sind auf unserem Blog zu finden:

Infos und Kontakt:

Christiane Haas & Paula, paula@publiscience.de

Keilerei auf der Hundewiese oder: Warum manche Menschen keinen Hund halten sollten!

Im Bezug auf Hundebegegnungen gehöre ich ja zu den eher entspannten Zeitgenossen. Bei Frauchen darf ich daher fast überall (wo kein Verkehr ist) ohne Leine laufen und muss dennoch nicht jedem Artgenossen „Hallo“ sagen.

Kommt uns ein Hund entgegen, bleib ich stehen (oder leg mich ab) und schau mir das Gegenüber erst mal ganz genau an. Klar wird erst mal ausgiebig geschnüffelt, kommuniziert, abgecheckt, wie der andere so tickt, dann geht meist jeder wieder seiner Wege – ganz gechillt also! Wer mich schon von Ferne anpöbelt, dem geh ich aus dem Weg, da hab ich überhaupt keine Lust drauf. Manchmal lass ich mich auch auf ein kleines Spielchen ein (vor allem bei Pudel oder Doodeln). Frauchen sagt, ich sei sozial sehr kompetent – was immer das heißt.

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